MAN – Praxistest für Lion´s City 18E

MAN will im kommenden Jahr die Serienproduktion des Lion’s City 18 E beginnen. Der 18 Meter lange Elektro-Gelenkbus kann bis zu 120 Fahrgäste befördern. Den Antrieb übernehmen zwei elektrische Zentralmotoren an der zweiten und dritten Achse. Im Gegensatz zu Radnaben nahen Elektromotoren sind diese leichter zugänglich und weniger komplex aufgebaut. Die beiden elektronisch synchronisierten Achsen wirken sich zudem positiv auf die Fahrstabilität des Gelenkbusses aus. Dazu tragen auch der Knickschutz und die Knickwinkelsteuerung bei. Durch die situationsspezifische Verteilung von Antriebsmomenten auf die Achsen können präventiv kritische Knicksituationen verhindert werden.

Dank der zwei angetriebenen Achsen steigt außerdem die maximale Energierückgewinnung beim Bremsen. Der Antriebsstrang des MAN Lion’s City 18 E leistet 320 kW / 435 PS bis maximal 480 kW / 652 PS. Die Reichweite liegt je nach Bedingungen zwischen 200 Kilometern und bis zu 270 Kilometern. Die acht Batteriepacks befinden sich auf dem Dach. So befinden sie sich außerhalb des crashgefährdeteren Heckbereichs und sind für Wartungsarbeiten einfacher zugänglich. Geladen werden die Batterien im Depot per CCS-Stecker (Combined Charging System). Bei einer durchschnittlichen Ladeleistung von 100 kW und bis zu 150 kW Maximalleistung wird der Gelenkbus in unter vier Stunden vollständig aufgeladen.

Im Dezember vergangenen Jahres hat MAN die ersten beiden Zwölf-Meter-Elektrobusse an die Hamburger Hochbahn AG und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH für den Alltagseinsatz übergeben. 13 weitere Demo-Fahrzeuge sollen im Laufe des Jahres Europaweit in den Praxisbetrieb gehen. Mit dabei sind Spanien, Luxemburg, Belgien und Frankreich. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und der spanische Betreiber Transports Metropolitans de Barcelona (TMB) sollen den Lion’s City 18 E bekommen.

Die ersten Kundenfahrzeuge aus der Serienfertigung des MAN Lion’s City E in der Zwölf-Meter-Soloversion sollen im vierten Quartal geliefert werden. Der vollelektrische Gelenkbus soll rund sechs Monate später in Produktion gehen.