Maserati Quattroporte – 40 Jahre in Staatspolitik
Vor 40 Jahren – exakt am 14. Dezember 1979 – wurde der damals neue Maserati Quattroporte (3. Generation) erstmals dem italienischen Staatspräsidenten Sandro Pertini vorgestellt.
3. Generation
An der Zeremonie im Quirinalspalast in Rom nahmen auch Industrie- und Handelsminister Antonio Bisaglia und Alejandro de Tomaso, CEO von Maserati, teil. Der Quattroporte III war unter seiner Regie das erste vollständig neue Fahrzeug der Marke. Das Design der Limousine stammte von Giorgetto Giugiaro und war von der ersten Generation des Quattroporte inspiriert, trug aber die progressive Handschrift der 1970er-Jahre. Auch das Interieur war betont luxuriös gehalten. Alle Versionen waren mit einem V8-Motor ausgestattet, der wahlweise 4,2 Liter Hubraum und 255 PS Leistung oder 4,9 Liter und 280 PS besaß. Von 1979 bis 1990 war er mit 2.145 verkauften Einheiten ein beachtlicher Erfolg. Der wohl bekannteste Fan des Quattroporte III war der Modeneser Star-Tenor Luciano Pavarotti.
Royale
1986 erschien eine besondere Version des Quattroporte: der Royale. Er war von aufwändig gestalteten Ledersitzen und üppigen Nussbaumholzverkleidungen für Armaturentafel und Türen geprägt. Weitere Besonderheiten waren das optionale Funktelefon zwischen den Vordersitzen und kleine Klapptische in den hinteren Türen. Der Quattroporte Royale war mit einem leistungsstarken 4,9-Liter-V8-Motor mit 300 PS ausgestattet und wurde nur 51 Mal produziert.
Gepanzert und spezielle Extras
1982 erteilte das Generalsekretariat des italienischen Präsidenten Maserati den Auftrag, einen gepanzerten Quattroporte für Repräsentationszwecke zu bauen. Dieser wurde im Folgejahr an Sandro Pertini ausgeliefert und war fortan das bevorzugte Fahrzeug des Präsidenten. Es hatte die Farbe „Dark Aquamarine“, ein beiges Samt-Interieur sowie auf Wunsch des Politikers spezielle Extras. Dazu gehörte im Fond ein großer Aschenbecher mit Rohrhalterung zwischen den Sitzen, was eine modifizierte Rückbank erforderlich machte. Zudem verfügte der Quattroporte über einen Barschrank, ein Autotelefon und eine Gegensprechanlage für die Kommunikation mit Personen außerhalb des Fahrzeugs. Die Limousine war mit hochfestem Manganstahl gepanzert. Auch die Fenster waren kugelsicher und bestanden aus 31 Millimeter dickem Polycarbonat. Das Dach konnte über den Rücksitzen elektrisch geöffnet werden, damit der Präsident aufstehen und während der Fahrt den Passanten zuwinken konnte. Um diese aufrechte Position sicherer und komfortabler zu gestalten, wurde am rechten Vordersitz ein spezieller Griff angebracht.
Mit Maserati zu Ferrari
Das Staatsoberhaupt benutzte seinen Quattroporte bei allen öffentlichen Anlässen – einschließlich eines legendären Besuchs am 29. Mai 1983 im Ferrari Werk in Maranello. Die feierliche Etikette verlangte es, dass Gastgeber Enzo Ferrari sich dem Präsidentenfahrzeug nähern sollte, sobald dieses ankam. Der Unternehmer blieb jedoch zehn Meter davor stehen. Pertini stieg aus dem Quattroporte und ging daraufhin auf Enzo Ferrari zu. Der protokollarische Vorfall galt als Ausdruck der langjährigen Rivalität zwischen Ferrari und Maserati.
Noch heute
Bis heute ist ein Quattroporte traditionell der Dienstwagen des italienischen Staatspräsidenten. Am 2. Juni dieses Jahres erhielt der derzeitige Präsident Sergio Mattarella einen Quattroporte GTS mit der von Maserati speziell entworfenen Außenfarbe „Blu Istituzionale“, Interieur-Applikationen in schwarzem Klavierlack und vollnarbigem Naturleder von Pieno Fiore. Das Fahrzeug trägt das offizielle Wappen der Italienischen Republik und wurde gemäß der höchsten Sicherheitsstandards modifiziert.