Mazda CX-60: Premium mit Sechszylinder-Diesel
Mit dem CX-60 schwenkt Mazda in Richtung Premium, und das sogar mit extra entwickeltem Sechszylinder-Diesel. Das Mittelklasse-SUV setzt jetzt auf Premiumanspruch. Ab sofort kann man das elektrifizierte 3,3-Liter-Triebwerk in zwei Leistungsstufen mit 200 PS und Heckantrieb sowie 254 PS und Allrad bestellen. „Wir setzen ganz bewusst auf den Dieselantrieb. Weil wir unseren Kunden die Wahl des passenden Antriebes ermöglichen möchten“, sagt ein Mazda-Verantwortlicher.
Vorerst nur Vierzylinder-PHEV
Der Mazda CX-60, Premium und mit Sechszylinder-Diesel lässt noch auf sich warten. Bis dahin ist das 4,75 Meter lange SUV allein als Plug-in-Hybrid zu haben. Auch das ist eine Europa-Premiere. Denn ein Teilzeitstromer fehlte der Marke aus Hiroshima bislang im Programm. Der CX-60 e-Skyactiv PHEV kombiniert einen 2,5-Liter-Reihenvierzylinder-Benziner mit 141 kW/191 PS und einen 100 kW136 PS starken Elektromotor mit einer 17,8 kWh großen Batterie. Zu einer Gesamtleistung von 241 kW/327 PS und dem üppigen Drehmoment von 500 Nm. Das stärkste Straßenfahrzeug, das Mazda je baute, beschleunigt damit in 5,8 Sekunden auf 100 km/h. Wenn auch nicht besonders geschmeidig.
Mit aufgeladener Batterie geht es rein elektrisch los. Aber mit ungewohnt hörbarer Geräuschkulisse. Bis maximal 140 km/h treibt die E-Maschine an, danach und bei höherem Tempo schaltet sich der Verbrenner zu. Der Übergang ist deutlich zu vernehmen und könnte etwas harmonischer ablaufen. Auch von der üppigen Gesamtleistung ist bei Zwischenspurts und Überholmanövern wenig zu spüren. Dafür umso mehr von den Anstrengungen des Vierzylinders, wenn man ihn fordert. Das beabsichtigte Premiumgefühl kommt in den Beschleunigungsphasen selten auf. Es wird sich wohl erst mit den erwarteten Sechszylinder-Motoren einstellen.
Feine Achtstufen-Automatik
Erst wenn die mehr als zwei Tonnen rollen, breitet sich stattlicher Wohlgenuss aus. Nicht zuletzt ein Verdienst der serienmäßigen Achtstufen-Automatik. die glänzt durch ebenso flotte, sanfte und effiziente Schaltvorgänge. Ein hecklastiges Allradsystem, das den Antrieb automatisch und variabel auf die Vorderachse verteilt, sorgt für Stabilität und Spurtreue. Ebenso wie die mittige Positionierung der Hochvoltbatterie zwischen den Achsen. Samt dem daraus resultierenden niedrigen Schwerpunkt.
Elektronische Dämpfer oder eine Wankstabilisierung gibt es keine. Um dem erhabenen Fahrgefühl eines Premium-SUV dennoch nahe zu kommen hat Mazda ein neuartiges „Kinematic Posture Control System“ (KPC)“ entwickelt. Das durch leichtes Abbremsen des hinteren kurveninneren Rades Karosseriebewegungen auch bei hohen Geschwindigkeiten unterdrücken soll. Was auffallend gut funktioniert. Trotz des üppigen Gewichts liegt der Wagen gut in der Hand und lässt sich auch in schnellen Kurvenpassagen leichtfüßig dirigieren. Für optimale Traktion, Leistung, Handling und Sicherheit in unterschiedlichen Fahrbedingungen finden sich im Fahrmodusprogramm die fünf Modi Normal, Sport, Off-Road, Towing (Zugbetrieb) und EV.
Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 200 km/h elektronisch abgeregelt. Die rein elektrische Reichweite geben die Japaner mit bis zu 63 WLTP-Kilometern an. Aber die sind schnell weg, und umso mühsamer wieder hergestellt. An einer 11 kW-Wallbox kann man die Batterie über den zweiphasigen On-Board-Lader nur mit einer maximalen Ladeleistung von 7,2 kW laden.
Premium beim Interieur
Premium- und Wohlgefühl verströmt dagegen auf Anhieb der Innenraum. Zumindest in der Top-Ausführung Takumi, die von japanischer Ästhetik und traditioneller Handwerkskunst geprägt ist.
So kombiniert das Interieur unterschiedliche Materialien und Oberflächen wie Ahornholz, Nappaleder und Chromelemente. Türverkleidungen und Instrumententafel sind mit Textilien inklusive detailreichen Nähten bezogen. Im Gesamteindruck ein ansehnlich-elegantes, fast skandinavisch anmutendes Ambiente. Das man serienmäßig oder gegen Aufpreis mit weiteren Premium-Inhalten bestücken kann.
Ausstattungsdetails
Dazu gehören neben die üblichen Komfort- und Sicherheitsfeatures. Auch ein 360-Grad-Monitor mit Durchsicht-Funktion wie sie auch Land Rover für seine SUV anbietet. Ganz neu dagegen ist das so genannte „Driver Personalization System“. Das passt anhand einer Gesichtserkennung und einmaligen Eingabe der Körpergröße automatisch die optimale Sitzposition. Und findet und auch die übrigen Einstellungen (Lenkrad, Spiegel, Head-up Display, Klimaanlage, Sound-System, Assistenzsysteme) nach den persönlichen Vorlieben.
Auch lässt sich das Handy nun kabellos verbinden und die Funktionen über den Multi-Commander, Sprachsteuerung oder über den zentralen 12,3-Zoll-Infotainment-Touchscreen bedienen. Letztere Feature sind auch schon neben LED-Scheinwerfern, Navigationssystem und 18-Zoll-Alufelgen in der Grundausstattung verbaut. Den größten Absatz erwartet Mazda aber für die höheren Versionen. Schon jetzt haben mehr als 83 Prozent der Kunden die sportliche Homura- oder die Takumi-Ausstattung bestellt. (fw/cen)