Mazda3: Sparsamer neuer Diesel
Mazdas Kompaktlimousine und Golf-Konkurrent, der Mazda3, bestellen die meisten mit Benzinmotor. Das hält den Hersteller aber nicht davon ab, im Juni einen zusätzlichen Selbstzünder an den Start zu bringen. Der Vierzylinder leistet 105 PS und hat sich schon in den Modellen Mazda2 und CX-3 bewährt.
Wie dessen größerer Bruder, der 2.2 Liter-Vierzylinder, gehört das Aggregat zu den Sky Activ-Motoren der japanischen Marke, die sich durch vorzeigbare Leistungswerte, Effizienz und Abgas-Armut auszeichnen sollen. Seine Eigenschaften verdankt der Skyactiv-Motor unter anderem der Tatsache, dass er für einen Selbstzünder sehr niedrig verdichtet ist. Während Dieselmotoren anderer Hersteller mit Kompressionen von 17:1 oder höher arbeiten. Bekommt der Mazda ein zündfähiges Gemisch schon bei 14,8:1 hin. Das hat zur Folge, dass die Absonderung von Stickoxiden geringer ausfällt und die Euro-6-Norm ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung erfüllt werden kann.
Auf dem Prüfstand unterschreitet der neue 1.5 Liter-Motor die Grenze von 100 Gramm Koglendioxid je Kilometer, was auf 3.8 Liter je 100 km Verbrauch hochgerechnet wurde. Obwohl Mazda-Motoren in dem Ruf stehen, mit ihren Prospektwerten durchaus nah am tatsächlichen Spritkonsum auf der Straße zu sein, konnte der Prüfstandwert bei der Testfahrt nicht bestätigt werden. Eine Überlandfahrt von rund 150 Kilometern endete mit der Aussage des Bordcomputers von 6.8 l/100 km.
Dafür erfüllte der Motor alle in ihn gesetzten Erwartungen an Geräuschemission und Laufkultur. Nur in der Aufwärmphase nicht ganz leise, hielt er sich anschließend mit Lärm- oder Vibrations-Belästigungen für die Insassen vornehm zurück. Ein überschäumendes Temperament ist ihm nicht zu bescheinigen, aber es trifft sich gut, dass das Auto nicht mehr als 1.300 Kilogramm wiegt und so mit einem Spurtvermögen von elf Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h aufwarten kann.
In der Praxis empfiehlt es sich, die Motordaten nicht ganz aus der Erinnerung zu verlieren, denn die durchaus respektablen 270 Newtonmeter Drehmoment sind unterhalb von 1.600 Umdrehungen nicht nutzbar. Sollte bei Abbiegen in der Stadt oder hinter einem Lkw auf der Landstraße die Drehzahl einmal darunter fallen, sollte man besser nicht darauf vertrauen, dass ohne Gangwechsel eine spürbare Durchzugskraft zur Verfügung steht. Der vergleichsweise lange Weg des Kupplungspedals fällt jedoch bei der präzise arbeitenden Handschaltung nicht weiter störend ins Gewicht.
Zur Bequemlichkeit auf der Langstrecke trägt bei, dass bei Nutzung der Geschwindigkeitsregelanlage und notwendigem Gangwechsel das Tempo nicht neu eingestellt werden muss, sondern vom System beibehalten wird. Im übrigen dürfen sich die Kunden, die ab Juni auf das Auto zugreifen können, über die bekannten Fahr- und Komforteigenschaften freuen, die den Mazda3 seit jeher auszeichnen. Ohne Mühe erreichte der Mazda3 Skyactive-D 105 die versprochene Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h – und rannte sogar bis auf GPS-gemessene 190 km/h weiter.