Mercedes-Benz A-Klasse – Der Hightech-Revoluzzer
Mercedes-Benz A-Klasse – Der Hightech-Revoluzzer.Die neue Mercedes A-Klasse soll der Golf-Klasse ihren Stempel aufdrücken. Damit der automobile Putsch auch gelingt, haben die Schwaben viel Technik in den Kompaktwagen gepackt: Die Highlights sind die Sprachbedienung und die teilautonomen Fahrfunktionen.
Als vor mehr als 20 Jahren die erste Mercedes A-Klasse auf den Markt kam, schüttelten nicht wenige der Fans der schwäbischen Automarke den Kopf. Ein Mercedes-Kompaktmodell? Nein, danke! Und dann fällt das „Kästle“ auch noch beim einem Elchtest, um? Gott stehe uns bei. Wie sich die Zeiten doch ändern: 20 Jahre später ist jedes vierte verkaufte Auto mit dem Stern auf dem Kühlergrill ein Kompaktwagen. Mit der komplett neu entwickelten vierten Generation, die den internen Code W177 trägt, will Mercedes den Golf vom Thron stürzen. Nicht mehr und nicht weniger.
An diesem Putschversuch sind schon viele gescheitert, doch Mercedes will mit aller Macht die Nummer eins werden. Deswegen steckt jede Menge Technik in dem kleinen Sternen-Modell. Das geht schon beim Einsteigen los: Das neue Bedienkonzept setzt auf Sprache und Touch. Bisher war das Comand-System bei der Intuitivität immer dritter Sieger hinter BMW und Audi. Der sperrige Drehrücksteller gehört der Vergangenheit an und zwei 10,25 Zoll-Monitore (in den Top-Versionen) bilden wie bei der E-Klasse eine Einheit. Resultat: Das Cockpit schaut gut, edel und aufgeräumt aus. Die Bedienung folgt diesem Konzept. „Neue Technologien müssen den Menschen in den Mittelpunkt stellen und sein Leben einfacher machen. Die neue A-Klasse tut dies in vielfacher Weise und wird so zum emotionalen und intelligenten Begleiter“, sagt Entwicklungsvorstand Ola Källenius. Die Worte sind kein leeres Versprechen: Die neue A-Klasse setzt technologisch in der Kompaktklasse neue Maßstäbe.
Hinter dem neuen Bedienkonzept MBUX setzt auf eine Mischung aus Spracherkennung und Funktionen, die über eine Berührung ausgelöst werden. Dahinter steht eine intelligente und lernende Software, die auch drahtlos aktualisiert werden kann. Die Spracherkennung soll neue Maßstäbe setzen. Auch umgangssprachliche Befehle, wie: „mir ist kalt“ erkennt das System und erhöht die Temperatur der Heizung. Dass Mercedes sehr von Apple inspiriert ist, zeigt die Tatsache, dass die Sprachbefehle mit „Hey Mercedes“ initiiert werden. Damit sich die Passagiere sich auch richtig wohl fühlen, gibt es auch eine Ambientebeleuchtung in 64 verschiedenen Farben und ein Head-Up-Display hilft bei der Navigation.
Der zweite gewichtige Bereich mit dem die A-Klasse punktet, sind die Fahrassistenzsysteme, die zum Teil aus der S-Klasse stammen. Der adaptive Tempomat (Distronic) agiert vorausschauend, unterstützt den Fahrer auch bei der Lenkung und passt die Geschwindigkeit jetzt auch Kreuzungen, Kurven und Kreisverkehren an. Dazu kommen unter anderem ein aktiver Notbremsassistent, ein Ausweich-Assistent und der Totwinkelassistent erkennt sogar herannahende Fahrradfahrer. Optional sind auch LED-Scheinwerfer erhältlich, in der Basis-Version sind es jedoch „gute“ alte Halogenscheinwerfer, die nicht zu so einem Hightech-Mobil passen. Auch die Tatsache, dass es zwei Tankvarianten mit 43 Litern (Standard) und 51 Litern gibt, ist nicht unbedingt nachvollziehbar.
Von den Ausmaßen ist die Mercedes A-Klasse erwachsen geworden. Die vierte Generation des Kompaktwagen misst 4,42 Meter, ist gegenüber dem Vorgänger um zwölf Zentimeter an Länge gewachsen und bietet in allen relevanten Maßeinheiten mehr Platz als bisher:
Der Radstand nimmt um drei Zentimeter zu, der Kofferraum fasst jetzt 370 Liter (29 Liter mehr als bisher) und auch Kopf-, Schulter- und Ellenbogenfreiheit haben zugelegt. Drei neue beziehungsweise weiterentwickelte Motoren stehen anfangs zur Verfügung: Zwei Benziner mit 88 kW/120 PS (A 200) und 165 kW/224 PS (A 250) und ein Diesel mit 85 kW/118 PS (A 180). Die Benziner mit 1.4 Liter Hubraum beherrschen Zylinderabschaltung und beide Ottomotoren-Baureihen verfügen über einen serienmäßigen Partikelfilter.
Zur Auswahl stehen je nach Triebwerk eine manuelle Sechsgangschaltung und ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Mercedes hat noch weitere Aggregate in petto: Darunter sicher auch eine potente AMG-Version. Wer jetzt schon Dynamik will, nimmt das optionale Sportfahrwerk, das die Karosserie um 15 Millimeter tiefer legt und eine andere, straffere Abstimmung hat.
wg/ap