Mercedes-Benz: E-Klasse-Vorgänger W123 wird 40
Die Mercedes-Benz Baureihe W123 überzeugt bei ihrer Vorstellung im Januar 1976 als klassische Limousine mit Eleganz und einer Vielzahl an technischen Innovationen. Ein Jahr später ergänzen das Coupé und das erstmals angebotene T-Modell die Karosserievielfalt. In zehn Jahren entstehen fast 2,7 Millionen Fahrzeuge, darunter auch Limousinen mit langem Radstand und Fahrgestelle für Sonderaufbauten. Die Baureihe 123 schreibt eine besondere Erfolgsgeschichte – schon kurz nach der Präsentation ist die erste Jahresproduktion ausverkauft, junge Gebrauchte erzielen im ersten Jahr der Produktion oft ihren Neupreis.
Die Baureihe 123 weist konstruktiv in die Zukunft, in der die Mittelklasse der Marke ab 1993 ‚E-Klasse‘ genannt wurde. Technisch zeigt sie zahlreiche Innovationen bei der Fahrzeugsicherheit, im Erscheinungsbild orientiert sie sich an der damaligen S-Klasse (W116). Davon zeugen zum Beispiel die querliegenden Scheinwerfer statt der zuvor üblichen vertikal angeordneten Leuchteinheiten. Zudem überzeugt der W 123 durch den hohen Standard der Verarbeitung, seine Funktionalität und durch das breite Angebot an Motorisierungen vom 200 Diesel bis zum 280 E.
Bei der Entwicklung der Baureihe 123 steht die Sicherheit im Vordergrund. So denken die Konstrukteure bereits über die Integration von Airbags nach, angeboten werden diese von 1982 an als Sonderausstattung der Baureihe 123. Die passive Sicherheit stärkt insbesondere die Kombination einer noch stabileren Fahrgastzelle mit großen Knautschzonen. Für besseren Aufprallschutz sorgen stärkere Holme in den Türen und eine Sicherheitslenkwelle. Zu den technischen Lösungen, die der W 123 aus der S-Klasse übernimmt, gehört die Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung mit Lenkrollradius Null, während die meisten Motoren aus der Vorgänger-Baureihe W 114/W 115 (‚Strich-Acht‘) stammen. Ab 1978 wird Mercedes-Benz die Motorenpalette der oberen Mittelklasse gründlich überarbeiten. Unter anderem kommt 1981 der aufgeladene Fünfzylinder-Dieselmotor OM 617 ab 1981 im Typ 300 D Turbodiesel (125 PS).
Die Limousine der Baureihe 123 wird bis November 1985 gebaut; die Ära der nicht minder erfolgreichen Baureihe 124 hatte bereits zehn Monate zuvor begonnen. Die besonders erfolgreichen T-Modelle der Baureihe 123 nimmt Mercedes-Benz sogar erst im Januar 1986 aus der Produktion. Von 1975 bis 1986 entstehen insgesamt knapp 2.7 Millionen Fahrzeuge: 2.375.440 Limousinen, 199.517 T-Modelle (Kombi) und 99.884 Coupés. Heute hat sich die Baureihe 123 längst als Klassiker etabliert.