Mercedes – Goodbye G-Klasse, willkommen Nachfolger

Mercedes – Goodbye G-Klasse, willkommen Nachfolger. Es ist Zeit, good-bye zu sagen, denn die Mercedes G-Klasse bekommt 2018 einen Nachfolger. Der sieht zwar kaum anders aus, ist jedoch zehn Zentimeter breiter und hat eine völlig neue technische Basis. Ein grandioser Geländewagen soll er bleiben – mit allem Schnick und neuem Schnack.

Mercedes G-Klasse – die ersten Modelle Ende der 70er Jahre

Was hat es von der Mercedes G-Klasse nicht alles gegeben? Sechsrädrige Militärfahrzeuge, Buschfeuerwehren, Flughafenschneeräumer, gepanzerte Begleitkolonnen, Maybach-Landaulets oder Hardcore-Offroader. 1979 kam die Mercedes G-Klasse auf den Markt – und seit Jahr und Tag ist sie eine Legende auf Rädern. Jedes Jahr einen neuen Verkaufsrekord, Legendenbildung durch VIP-Kunden wie den Kardashian-Clan, hunderte weiterer Beverly-Hills-Bewohner, Emirate-Scheichs oder die GSG 9. Es gibt kaum einen, der die Mercedes G-Klasse nicht liebt; dabei war sie anfangs ohne jegliche Emotionen im Nutzfahrzeugsektor von Daimler entstanden. Weil Expertise und Produktionsstätte für derart kleine Volumina fehlten, holten sich die Sternenjünger den österreichischen Allradexperten Steyr Puch ins Boot, weshalb die G-Klasse in den ersten Jahren nicht nur mit einem Stern hinter den senkrecht stehenden Kühlergrill, sondern auch den Puch-Signet verkauft wurde.

Mercedes G-Klasse – das Papamobil

Aus dem schmächtigen Leistungsspektrum zwischen Mercedes 240 GD (inklusiv kurzem Radstand mit Flatterdach) mit seinen blassen 72 PS und dem Topmodell 280 GE (langer Radstand mit festem Aufbau) mit immerhin 150 trampelnden Pferdchen wurden im Laufe der Jahre sportliche Kraftprotze mit gigantischen Geländefähigkeiten und mäßigen Komfort. Zum Edelgeländewagen wurde die Mercedes G-Klasse erst Mitte/Ende der 90er Jahre. Könige und Scheichs hatten sich die normalen G-ländewagen von AMG zu Luxusmodellen mit 300 und mehr PS aufbohren lassen und düsten durch Steppe und Wüste.

Mercedes G-Klasse

Erst Anfang der 2000er Jahre kam die Mercedes G-Klasse aufgrund des immer größer werdenden Kundendrucks auch in den USA auf den Markt und wurde über Nacht zum Lieblingsmobil der Schönen und Reichen zwischen Los Angeles, New York und Miami. Die alten Lastwagensessel mit gelb-schwarzem Karomuster waren längst durch klimatisierte Lederstühle mit vollelektrischer Betätigung ersetzt worden. Die drei Differenzialsperren und die wirksame Geländeuntersetzung – einst durch gummierte Zugschalter in Dienst gestellt – sind längst hinter illuminierten Schalteinheiten umrahmt von Hölzern verborgen und fügen sich so in das luxuriöse Innenraumgesamtbild ein, das die einst so rustikale G-Klasse als Alltagsfreund von Soldaten und Förstern längst abgibt.

Mercedes G-Klasse – die XXL-Version

Ende dieses Jahres ist Schluss mit der bisherigen Baureihe W 463, die für eine Übergangszeit zumindest noch für Armeen und den Behördendienst weitergebaut wird. Die Endkunden können sich auf eine neue Mercedes G-Klasse freuen, die zwar optisch noch genauso kantig und grobschlächtig wie bisher daherkommt, jedoch auf einer völlig neuen Plattform steht und wegen der erhöhten Innenraumansprüche rund zehn Zentimeter in die Breite gegangen ist. Statt Leiterrahmen und Blattfedern gibt es nach der Weltpremiere auf der Detroit Motorshow (NAIAS 2018) im Januar die neue Generation, die mit ihrer Einzelradaufhängung zwar komfortabler denn je werden soll, jedoch von ihren unverwüstlichen Geländegängigkeit nichts verloren haben soll. Der  Grazer Hausberg Schöckl als härteste aller Teststrecken lässt grüßen.

Mercedes G-Klasse

Als hätte man das Auslaufen der Geländewagen-Legende mit dem spektakulären Mercedes Maybach G 650 Landaulet, dem schamlosen G 63 AMG 6×6 oder einem elitären G 500 4×42 nicht schon spektakulär genug gefeiert, legt Mercedes zum großen Finale noch eine Sonderserie von 65 Stück des Mercedes AMG G 65 Final Edition auf.

Mercedes AMG G 65 Final Edition

Die Motorleistung des doppelt aufgeladenen V12-Triebwerks mit seinen 463 kW/630 PS und gigantischen 1.000 Nm maximalen Drehmoment ist auch nach Jahren noch atemberaubend. Mehr denn je in der nicht einmal 1,80 Meter breiten und hochbeinigen G-Klasse, die trotz ihrer mehr als 2,5 Tonnen in 5,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt und bei 230 km/h elektronisch abgeriegelt wird.

Mercedes G 500 4×4

Den ohnehin martialischen Auftritt unterstreichen bei der Final Edition unter anderem 21 Zoll große Leichtmetallräder im 5‑Doppelspeichen-Design in Bronze, silberne Bremssättel und seitliche AMG Sport-Zierstreifen. Ebenfalls in matt bronze gehalten: Unterfahrschutz, Zierteile im Stoßfänger, Felgen und Außenspiegel. Im Innenraum gibt es zum Abschluss das Exklusivpaket in schwarzem Nappaleder und Ziernähten in hellbraun. Goodbye G-Klasse und willkommen Nachfolger!

sg/ap

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