Mit digitalem Mentor besser Motorrad fahren?
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Das eigene Fahrkönnen steht bei Motorradfahrern hoch im Kurs, wird aber auch gerne einmal überschätzt. Gerade auf dem Zweirad ist die realistische Selbsteinschätzung aber ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Es gibt also gute Gründe, das eigene Fahrvermögen immer wieder zu kontrollieren und zu verbessern.
Ein Mittel könnten Smartphone-Apps sein, die gewissermaßen als digitaler Mentor dienen und mit Rückmeldungen, Anreizen und Tipps den Fahrstil positiv beeinflussen. Ob ein solcher digitaler Assistent in der Praxis funktioniert, hat Yamaha gerade in einer Studie untersucht, auf die das in Essen beheimatete Institut für Zweiradsicherheit aufmerksam macht.
Männer und Frauen verschiedener Altersgruppen mit unterschiedlicher Fahrpraxis haben innerhalb von zwei Monaten regelmäßig ein festgesetztes Mindestmaß an Strecke auf dem Motorrad zurückgelegt und dabei eine App genutzt. Die Anwendung sammelte die Fahrdaten und analysierte das individuelle Fahrverhalten, um im nächsten Schritt aktiv darauf Einfluss zu nehmen. Dies geschah durch Rückmeldungen zu gefährlichen Situationen, aber auch zu gelungenen Fahrmanövern, sowie durch das Setzen von Anreizen, sich zu verbessern (Punkte-Skala) und das Anzeigen von Tipps für sichereres Fahren.
Wie die Auswertung ergab, ließ sich ein insgesamt leicht verbessertes und teils weniger riskantes Fahrverhalten nachweisen. Am stärksten messbar war dies im Rückgang der Zahl an erlebten gefährlichen Verkehrssituationen. Zudem gaben 60 Prozent der Teilnehmer in der Nachbefragung an, dass sie durch die App-Nutzung eine Veränderung des eigenen Fahrverhaltens wahrgenommen hätten