Mit über 800 km/h durchs Vakuum
Die Technische Universität München (TUM) hat die europaweit erste Hyperloop-Teststrecke in Realgröße eingeweiht. Sie erlaubt in einer 24 Meter langen Versuchsröhre Passagierfahrten im Vakuum. Die Personenkapsel ist vollständig zertifiziert. Jetzt wird die Forschungsgruppe vor allem Antrieb, Schwebetechnik und Vakuumverhalten untersuchen.
„Der Wechsel vom Modellmaßstab auf reale Abmessungen und insbesondere Europas erster Passagiertest unter Vakuumbedingungen sind ein wichtiger Meilenstein, um die Technik bald zu skalieren und längere Testsegmente zu realisieren“, sagte Projektleiter Gabriele Semino. „Wir können mit unserer Anlage insbesondere den Antrieb, die Schwebetechnik, das Verhalten der Kapsel im Vakuum und Sicherheitsaspekte an einem vollwertigen Hyperloop-Segment untersuchen.“ Eine Jungfernfahrt fand bereits vor 14 Tagen statt. Die Hyperloop-Technik soll in einem Tunnelsystem die Personenbeförderung und den Warentransport mit sehr hohen Geschwindigkeiten ermöglichen.
Ziele bis Ende des Jahrzehnts
Der Demonstrator am Campus Ottobrunn besteht aus drei Elementen. Die 24 Meter lange Teststrecke in Form einer Betonröhre hat einen Durchmesser von rund vier Metern und beherbergt neben einem Bahnsteig auch Teile der Technik, die für das Schweben und den Antrieb der Passagierkapsel notwendig ist. Die Kapsel verfügt über ein vollwertiges Interieur und kann bis fünf Fahrgäste aufnehmen. Der dritte Teil der Anlage ist die Betriebsleitzentrale, die neben der Steuerung des Systems auch die leistungsfähigen Vakuumpumpen beherbergt. Ziel des Vorhabens ist, bis Ende des Jahrzehnts über mehrere Entwicklungsschritte eine Referenzstrecke zu bauen, in der Passagiere mit mehr als 800 km/h befördert werden können. Nähere Infos unter www.tumhyperloop.com