Mitsubishi Eclipse Cross – Neustart in der Nische

Mitsubishi Eclipse Cross – Neustart in der Nische. Ein Mitsubishi-Verantwortlicher: „Man darf es ja kaum laut sagen, aber der Eclipse Cross ist das erste neue Mitsubishi-Modell seit fünf Jahren.“ Umso motivierter startet man in die neue Saison. Noch vor der offiziellen Markteinführung Ende Jänner und der ersten Probefahrt sind bei dutschen Händlern bereits mehr als 6.000 Bestellungen für das auffällig gezeichnete SUV-Coupé eingegangen.

Mitsubishi Eclipse Cross

Der Name Eclipse weckt Erinnerungen an das klassische Sportcoupé der Japaner aus den Neunziger-Jahren. Die Zusatzbezeichnung Cross soll dabei die Brücke zur boomenden Nische der SUV-Coupés schlagen. Entsprechend sportlicher durfte Mitsubishis neuer Chef-Designer Tsunehiro Kunimoto, der zuvor bei Nissan den schrillen Juke entworfen hatte, sein erstes Modell gestalten. Wobei die Front des 4,41 Meter langen Eclipse Cross mit wuchtigem Grill, fetten Chromumrandungen und LED-Scheinwerfern noch dem Plattformbruder Outlander ähnelt.

Mitsubishi Eclipse Cross

Eigenständig dagegen das keilförmige Profil mit muskulös modellierten Radhäusern, Linien und Kniffen im Blech sowie die nach hinten ansteigende Gürtellinie bei gleichzeitig schräg abfallendem Dach. Ins Auge fallen in der Heckansicht die in die Karosseriekanten integrierten LED-Rücklichtwinkel. Sie sind durch einen Steg verbunden, der zugleich die Heckscheibe horizontal teilt. Für Europäer zunächst ungewohnt, lernt man den doppelten Durchblick im hoch aufragenden und ansonsten unübersichtlichen Heck schnell schätzen.

Mitsubishi Eclipse Cross

Aber auch im Interieur gibt es Eyecatcher. Etwa das Infotainment-System mit Sieben-Zoll-Touchscreen auf der Armaturentafel, das ein wenig an BMW-Monitore erinnert. Neben der direkten Fingerbedienung kann es auch über ein Touchpad im Mitteltunnel gesteuert werden. Nach einiger Übung lassen sich mit Hilfe des berührungsempfindlichen Tastenfelds recht zuverlässig Navigation- und Bordinfos aufrufen sowie die Apps der integrierten Smartphones (Apple & Android) dirigieren.

Mitsubishi Eclipse Cross

In der höchsten Ausstattung ist sogar ein Head-up-Display an Bord, wobei es sich dabei um die kostengünstige Lösung mit ausfahrbarer Plastikscheibe über dem Kombiinstrument handelt.

Im Gegensatz zur auffälligen äußeren Erscheinung wirkt der Innenraum insgesamt eher beliebiger, wenn auch mit übersichtlicher Ordnung und allerlei Silber-Schmuckblenden durchaus ansprechend. Anders als bei einem Coupé üblich, bietet Mitsubishis SUV-Coupé neben hinteren Türen auch im Fond ordentlich Platz und Kopffreiheit.

Mitsubishi Eclipse Cross

Mit der um 20 Zentimeter schiebbaren Rücksitzbank lassen sich Knie- und Kofferraum sogar individuell variieren, von 359 Litern in der Standardversion über 485 Liter in vorgeschobener Position bis zu maximal 1.159 Liter, wenn die Lehnen nach vorne geklappt sind.

Auch der Fahreindruck entspricht nicht so ganz dem dynamischen Äußeren. Zum Start gibt es einen neu entwickelten 1,5 Liter Turbobenziner mit 163 PS. Der Vierzylinder-Direkteinspritzer ist mit 250 Nm Drehmoment zwischen 1.800 und 4.500 Touren ein munterer Geselle, mit Sport hat er aber wenig im Sinn. Schon gar nicht, wenn – wie auf unserer Testfahrt – eine CVT-Automatik als kostenpflichtige Alternative zur serienmäßigen Sechsgang-Schaltung die Kraft überträgt. Das stufenlose Getriebe kommt zwar ohne nervöses Hin- und Herschalten oder den berüchtigten Gummibandeffekt aus, doch um einigermaßen flott in bestenfalls (Frontantrieb) 9,3 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen, muss man schon per Schalthebel oder Lenkradwippen einen Achtgang-Sportmodus simulieren. Aber wer will das schon, wenn man 1.700 Euro für eine Automatik investiert hat?

Mitsubishi Eclipse Cross

Dass der Eclipse Cross eher Cruiser als Racer ist, macht auch das Fahrwerk mit seiner komfortbetonten Auslegung und der teils indifferenten Lenkung deutlich. Beim entspannten Fortkommen lägen dann auch die Normverbräuche von 6,6 bis 7,0 Liter im Bereich des Möglichen. Im Herbst soll der aus ASX und Outlander bekannte 2,2 Liter Turbodiesel (150 PS) überarbeitet und kombiniert mit Allradantrieb und neuer Achtgang-Automatik folgen.

fw/amp