Neubauer siegt beim Jännerklassiker
Die 35. Ausgabe Jännerrallye wird wie viele ihrer Vorgängerinnen als unglaublich turbulente in die Geschichte eingehen.
Von Anfang an schwang vor allem das im Vorfeld favorisierte Trio Hermann Neubauer, Julian Wagner und Simon Wagner den temporeichen Taktstock. Dass nach 14 spektakulären Sonderprüfungen Neubauer als Sieger jener Rallye feststand, die er als einzige aller Staatsmeisterschaftsläufe in Österreich noch nie gewonnen hatte, spricht zweifelsfrei für seine Klasse. Dass gerade ihm aber ausgerechnet diesmal auch das Glück ein wenig hold war, mag in den Bereich „Ausgleichende Gerechtigkeit“ fallen. Denn eigentlich war der Salzburger bereits am 1.Tag aus dem Rennen um den Sieg als er die Pleiten- Pech- und Pannenserie der drei Toppiloten eröffnete.
Neubauer rutschte erst fast von der Strecke, ehe er sich dann endgültig eindrehte und der abgestorbene Bolide ganze eineinhalb Minuten nicht mehr anspringen wollte. Doch zum Trübsal blasen blieb keine Zeit, denn nur eine Prüfung später war der Pechvogel schon wieder im Spiel. Konkurrent Julian Wagner touchierte auf SP 7 mit dem linken Heck seines Skoda Fabia R5 einen Baumstumpf.
Der Konter von Neubauer
Allerdings dauerte dieser „Eingriff“ ganze 12,5 Minuten und kostete somit jedwede Chance, den Sieg zu wiederholen. Und als man am Ende des 1.Tages den führenden Simon Wagner die besten Karten zubilligte, zeigte die Jännerrallye ihre Zähne. Tag 2 präsentierte sich bizarr und tief winterlich. Während jedoch fast alle Teams auf die Vorhersagen reagierten und in der Nacht ihre Autos auf Schotterfahrwerk mit schmalen Spikes umrüsteten, bekam Simon Wagner diese Chance nicht, weil seine Crew technisch nicht in der Lage war, diesen wichtigen Umbau in der vorgeschriebenen Servicezeit zu schaffen. Die Folge war fatal.
Finalkrimi am zweiten Tag
Wagner war mit dem Asphalt-Fahrwerk und breiteren Reifen auf Schnee und Eis chancenlos, verspielte innerhalb von nur zwei Wertungsprüfungen seinen „unaufholbaren“ Vorsprung von 1,45 Minuten und fand sich plötzlich nur noch auf Platz zwei wieder. Und selbst dieser war in Gefahr, weil hinter Simon Wagner zum einen Günther Knobloch Druck machte als auch die Mühlviertler Lokalmatadore wie Michael Lengauer oder Martin Fischerlehner in gewohnt beherzter Weise alles und noch mehr aus ihren motorisch unterlegenen Boliden herausquetschten.
Den packenden Krimi um Platz drei entschied schließlich Michael Lengauer auf der letzten Sonderprüfung um 3,2 Sekunden vor Günther Knobloch und 7,9 Sekunden vor Martin Fischerlehner für sich. Weitere Infos und das Endergebnis findet auf www.jaennerrallye.at