New York Auto Show – Die Tops und Flops

Fast zeitgleich eröffneten heuer Auto Shanghai und die New York International Auto Show. Hier die Tops und Flops aus New York.

TOP – Genesis Mint

Die Überraschung: Die Hyundai-Nobelmarke Genesis zeigt ein schön skulpturiertes Premium-Coupé der Kompaktklasse. Der Mint avancierte augenblicklich zum Messestar. Wie beinahe jede aktuelle Fahrzeugstudie ist der Mint vollelektrisch. Aber er signalisiert auch eine weiterentwickelte Formensprache der Marke.

Genesis Mint

FLOP – Ital Design GT-R 50

Schön ist er schon, der umkarossierte Nissan GT-R von Giugiaro. Die moderne, kantig-reduzierte Form hebt sich vorteilhaft vom brutalen Look des Ausgangsmodells ab. Dessen Verkaufszahlen sind mittlerweile homöopathisch. So darf man Ital Design viel Glück wünschen. Stolze 50 Stück seines Rebody will man unters Volk zu bringen. Für fast eine glatte Million Euro. Ohne Steuern.

 

Porsche 911 Speedster

TOP – Porsche 911 Speedster

Porsche bringt, was zahlungskräftigsten Kunden wollen. Keine Downsizing-Motoren, Elektronik-Spielereien und Automatikgetriebe. Sondern hochdrehende Saugmotoren, Handschaltung und viel Tradition. Diesem Rezept folgt der 911 Speedster, die ultimative Ausprägung der 991er-Baureihe.

FLOP – Lamborghini, Bentley und Rolls-Royce

Diese Hersteller treten nicht mit eigenem Stand auf. Stört die New Yorker Händler fast gar nicht. Sie schließen sich zusammen und rollen die Autos auf eine eigene Fläche im Javits Center.

Lincoln Corsair

TOP – Lincoln

Amerikanischer Luxus, klassisch interpretiert. Damit gewinnt die Ford-Nobelmarke Lincoln inzwischen viel Anerkennung. Auch beim neuen Corsair, einem relativ kompakten Crossover-SUV. Hier geht es nicht um Querdynamik, sondern um Laufruhe, Luxus und Bums beim Beschleunigen.

Cadillac CT5

FLOP – Cadillac

Schlimmer kann man eine Marke nicht zurichten. Nach der Vertreibung von Markenchef Johan de Nysschen ist Cadillac, wo man amerikanischen Luxus eher im Sinne eines “Muscle Car” verstand, radikal zurechtgestutzt. Daran kann auch die neue Fließheck-Limousine CT5 nichts ändern. Sie wirkt konfus – wie die ganze Markenstrategie.

TOP – Hyundai und Kia

Luc Donckerwolke und Sangyup Lee haben bei den Koreanern das Sagen. Und die Koreaner liefern einen Volltreffer nach dem anderen. Bei Hyundai ist das neben dem noch frischen großen SUV Palisade die gehobene Mittelklasse-Limousine Sonata. Und der pfiffige Kompakt-Crossover Venue. Kia zeigt noch einmal den Telluride. Außerdem eine völlig eigenständige Studie namens Habaniro. Die Modelle verströmen die Aura der Präzision und Perfektion. Mit sehr hochwertigen Elementen. Etwa die Tagfahrleuchte am Sonata, die nahtlos zur Zierleiste wird.

Hyundai Sonata

FLOP – Ford, Honda, Volkswagen

Nichtkoreanischen Massenmarken enttäuschen in Sachen Design fast alle. Bei Ford mischen sich problematische Proportionen mit bei der Konkurrenz zusammengeklaubten Designelementen. Honda pflegt einen schwer verständlichen Stil mit zerklüfteten Flächen und kuriosen Dubletten im Modellprogramm. Und bei Volkswagen herrscht gepflegte Langeweile.

Chevrolet HD

Top – Full-Size-Pick-ups

Die amerikanische Autoindustrie boomt ungebrochen. Davon profitieren nicht zuletzt die außerordentlich beliebten Pick-ups. Dasetzen sich die „Heavy-Duty”-Modelle der obersten Gewichtsklasse deutlich von den regulären „Full-Size”-Trucks ab. Hier dominieren Otto- und Dieselmotoren mit acht Zylindern. Mit mehr als 6 Litern Hubraum und Drehmomenten, die bis über 1.350 Newtonmetern reichen. Zu bekommen ist so etwas schon für unter 40.000 Dollar. An der Spitze werden gerne auch 70.000 Dollar und mehr investiert. Denn große Pick-ups verkörpern auch ein Lebensgefühl.

FLOP – Rivian

Den Beweis, dass man einen Premium-Pick-up auch elektrisch denken kann, will die Marke Rivian antreten. Die Modelle will man in der Provinz in einem längst geschlossenen Chrysler-Mitsubishi-Kooperationswerk bauen lassen. Aber der Blick auf die Exponate enttäuscht. Die Modelle wirken etwas unfertig, die Verarbeitungsqualität der Prototypen lässt zu wünschen übrig. Preislich werden die Rivian-Modelle am oberen Rand der Heavy-Duty-Pickups der „Big Three” liegen. Und auch das Leergewicht dürfte sich dank der gewaltigen Akkumulatoren in ähnlichen Gefilden bewegen. Platz gibt es hingegen deutlich weniger. Die Ladefläche des Pick-up wirkt geradezu winzig. Die von der E-Mobilität restlos überzeugte Qualitätspresse lobt den Rivian in den Himmel. Dass der vom V8-Turbodiesel verwöhnte Kunde zuschlägt, darf aber bezweifelt werden.

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