ÖAMTC-Test: Zehn von zwölf Wallboxen sind „gut“
Im aktuellen ÖAMTC-Test konnten zehn von zwölf Wallboxen bestehen, sie sind „gut“. Die E-Mobilität ist weiter auf dem Vormarsch. Damit steigt auch der Bedarf an Heimladestationen, sogenannten Wallboxen. Der Mobilitätsclub und seine Partner haben zwölf Modelle umfassend geprüft. Markus Kaiser, ÖAMTC-Experte für E-Mobilität: „Unter anderem haben wir insgesamt über 400 Ladevorgänge durchgeführt. Das erfreuliche Ergebnis: Es gab nur zwei Ladeabbrüche, die Zuverlässigkeit ist enorm. Neben dem funktionalen Aspekt war uns die Sicherheit der Produkte wichtig. Zusätzlich flossen Lieferumfang und Montage, die Ausstattung, eine etwaige App-Unterstützung sowie die Datensicherheit in die Beurteilung mit ein.“
„Made in Austria“ auf Platz 1
Zehn von zwölf Wallboxen erreichten im ÖAMTC-Test die Note „gut“. „Mit dem go-eCharger belegt ein österreichisches Produkt den ersten Platz“, berichtet Kaiser. „Den teilt sich die Box mit dem Wallbox Chargers Commander 2.“ Beiden gemeinsam ist das sichere und verlässliche Ladeverhalten und Einstellmöglichkeiten per App und direkt an der Box. Sowie die generell gute Ausstattung. „Erwähnenswert ist außerdem, dass die österreichische Box das günstigste Produkt im Test ist. Für das Modell von Wallbox Chargers muss man fast doppelt so tief in die Tasche greifen“, stellt der ÖAMTC-Experte fest. „Unabhängig vom Preis sind aber beide Boxen rundum empfehlenswert – und ganz allgemein zeigt der Test, dass der Preis keine Rückschlüsse auf die Qualität zulässt.“
Hoher Qualitäts-Level
Ähnliches gilt auch für die übrigen mit „gut“ bewerteten Wallboxen. Kaiser: „Es ist erstaunlich, wie hoch die Qualität mittlerweile ist. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich zum Teil nur in Ausstattungsdetails. Für Konsument:innen empfiehlt es sich daher, genau zu überlegen, was sie benötigen. Liegt der Fokus eher auf hoher Sicherheit? Auf technischen Features wie Ladesteuerung und Komfortfunktionen, eventuell auf einer funktionalen Smartphone-App? Auf optischen Anzeigen der Ladedetails. Oder doch letztendlich am Preis? „Man sollte jedenfalls schon vorab möglichst gut Bescheid wissen, was gebraucht wird und sinnvoll ist. Als Mobilitätsclub stehen wir hier gerne mit Rat und Tat zur Seite“, so Kaiser.
Probleme mit integrierter Fehlergleichstrom-Überwachung
Leider ist auch am unteren Ende der Tabelle ein österreichisches Produkt zu finden: Die PC Electric Wallbox GLB ist als eines von zwei Modellen mit „nicht genügend“ bewertet. „Diese Box hat Probleme mit der integrierten Fehlergleichstrom-Überwachung. Ein No-Go in Sachen Sicherheit“, so der ÖAMTC-Experte. „Derselbe Mangel führt auch bei der Alfen Eve Single S-line zur negativen Gesamtwertung. Wer Wert auf Sicherheit legt, sollte diese beiden Boxen meiden, solange die Hersteller nicht nachbessern.“
Detailergebnisse unter www.oeamtc.at/tests/elektromobilitaet/wallboxentest-2022
Tipps zu Wallbox-Kauf und Installation
* Die Installation ist nichts für Hobby-Elektriker, sondern die Aufgabe einer Fachkraft, die sich neben der Installation der Wallbox selbst auch um die vorgelagerte und richtig dimensionierte Elektroinstallation sowie Absicherung kümmert.
* Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge sind beim Netzbetreiber anzumelden bzw. sind abhängig von der installierten Leistung auch genehmigungspflichtig.
* Ein gutes Kabelmanagement samt Steckergarage erleichtert den Umgang mit der Wallbox im Alltag.
* Vor dem Kauf die Ausstattungswünsche und Komfortfunktionen an die Wallbox genau definieren. Auf nicht benötigte Ausstattung sollte man verzichten, da sie die Bedienung erschweren sowie zu Fehlern und Ausfällen führen können.
* Eine Wallbox ohne fest angeschlagenem Ladekabel, also mit Steckerbuchse, sollte über eine schaltbare Verriegelung des Ladekabels verfügen. Damit das Kabel auch in einem frei zugänglichen Bereich wie einem Carport vor Diebstahl zu sichern ist.
* Bei Einbindung in eine Photovoltaik-Anlage auf Kompatibilität der Schnittstellen zum bestehenden PV-System achten.