ÖAMTC testete Wallboxen mit Lastmanagement
Zum Thema „E-Mobilität/befürchtete Stromnetzüberlastung“ testete der ÖAMTC Wallboxen mit Lastmanagement. Mehrere E-Autos gleichzeitig in einer Tiefgarage angeschlossen an Wallboxen mit Lastmanagement – lautete die Testanordnung. Vier derartige Wallboxen der Hersteller ABL, KEBA, Webasto und TMH wurden getestet. Das Ergebnis: „Alle vier Systeme teilen die verfügbare Leistung zuverlässig auf mehrere Autos auf. Oder sie setzen den Ladevorgang gegebenenfalls aus. Bis wieder genügend Leistung verfügbar ist – dadurch wird eine Überlastung des Stromanschlusses verhindert“, so Markus Kaiser, der E-Mobilitätsexperte des ÖAMTC. Verbesserungspotenzial sieht er dennoch: „Die Bedienung könnte intuitiver sein. Und der Nutzer kann oft nicht erkennen, was das System aktuell genau macht.“
Wallboxen im Test
Der ÖAMTC testete Wallboxen mit Lastmanagement. Und beim Test sollte die Auswahl der Wallboxen verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Anforderungsprofile abbilden. Von einer geringen bis großen Anzahl an Ladepunkten. Von einfachen Systemen mit wenig Funktionen bis zur professionellen Lösung. Mit zahlreichen Funktionen und Abrechnungsmöglichkeiten. „Es wurden Montage, Konfiguration, Inbetriebnahme und Funktion untersucht. Außerdem der statische und dynamische Betrieb in verschiedenen Lastszenarien“, erklärt der ÖAMTC-Experte. Besondere Herausforderung: unsymmetrische Belastungen – sogenannte Schieflasten. Elektroautos mit nur ein oder zwei Lade-Stromphasen erzeugen im dreiphasigen Netz eine unsymmetrische Belastung. Deren Differenz darf in Österreich insgesamt nicht größer als 3,7 kW (16 Ampere) zwischen den einzelnen Stromphasen sein.
Vielfalt
Die vier getesteten Wallboxen zeigen die Vielfältigkeit in diesem Bereich. Die Zahl möglicher Ladepunkte reicht von sechs (ABL) bis theoretisch unbegrenzt (TMH). Die Boxen von ABL, KEBA und Webasto arbeiten nur mit Systemen des gleichen Typs zusammen. Bei TMH kann man Wallboxen unterschiedlicher Hersteller ins Lastmanagement-System einbinden. „Auswahl, Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme sollten jedenfalls Fachbetriebe mit Erfahrung vornehmen“, betont der E-Mobilitätsexperte.