Österreichs Weg in die Mobilitätszukunft bleibt umstritten
Trotz der Wogen, die Klimaaktivisten und Umweltdebatten schlagen, verharrt die Mobilität in Österreich zwischen Tradition und Transformation. Laut einer Umfrage der Wiener Städtischen Versicherung bleiben Österreicher ihrem fahrbaren Untersatz treu – 85 Prozent nutzen ihr Auto für tägliche Strecken von bis zu 50 Kilometern.
Doch ein Umdenken kündigt sich am Horizont an: Rund ein Fünftel der Bevölkerung erwägt, binnen Jahresfrist umweltfreundlichere Wege zu beschreiten – mit einer auffallend stärkeren Tendenz bei Frauen und städtischen Bewohnern.
Obgleich das Auto bei 62 Prozent der Bevölkerung einen hohen Stellenwert genießt, offenbart sich eine Kluft zwischen Stadt und Land: Während sich in urbanen Gefilden das Mobilitätsbewusstsein wandelt, bleibt das Gefährt auf dem Land unverzichtbar. Junge Österreicher heben indes hervor, dass Autos für sie an Bedeutung gewinnen, auch wenn der Preis an der Zapfsäule viele bereits zu einem geänderten Fahrverhalten veranlasst hat.
Die Elektromobilität lädt zum Träumen ein, aber der Traum stößt auf finanzielle Grenzen: 45 Prozent der potenziellen E-Autokäufer würden maximal 20.000 Euro investieren, eine Summe, die unter den aktuellen Marktpreisen liegt. Die Sehnsucht nach Unabhängigkeit und Reichweiten von über 400 Kilometern spiegelt das Bedürfnis nach spontaner Mobilität wider. Umweltbewusstsein treibt die E-Mobilität voran, unterstützt durch Betriebskostenvorteile und fiskalische Anreize.
Doch der Verbrenner behauptet seinen Platz: Fast ein Viertel der Österreicher würde zwar auf reine Elektrokraft setzen, dennoch steht beim Autokauf mehrheitlich noch der konventionelle Motor im Fokus. Die hohen Anschaffungskosten schrecken bei der E-Mobilität ab. Ein städtisches Tempolimit von 30 km/h sowie ein Verbot von Verbrennungsmotoren stoßen auf geteiltes Echo. Während in Wien das Tempolimit Zuspruch findet, lehnt eine Mehrheit von 53 Prozent landesweit das Verbot von Verbrennungsmotoren ab, besonders unter den Älteren.
Und die Klimaaktivisten? Sie kämpfen gegen den Strom der Skepsis. Sieben von zehn Österreichern stehen ihren Aktionen negativ gegenüber, 91 Prozent lassen sich in ihrem Fahrverhalten nicht beeindrucken, und eine kleine Gruppe gibt sogar an, im Trotz vermehrt auf das Auto zu setzen.
Diese Zahlen malen ein Bild des Zwiespalts und der Herausforderungen, mit denen sich die österreichische Mobilitätspolitik konfrontiert sieht. Die Gesellschaft ist in Bewegung, doch die Richtung ist noch nicht in allen Aspekten klar definiert.