Oldtimer und ihre Umweltsünden
Unter allen in Deutschland (vermutlich auch bei uns) zugelassenen Oldtimern mit Abstand am meisten gefahren wird der VW Käfer, von dem es über 30.000 Exemplare mit einer H-Zulassung gibt. Jeder zweite Oldtimerbesitzer ist mit einem Mercedes-Benz älteren Baujahrs unterwegs. Doch wie sieht es mit dem technischen Zustand dieser Klassiker aus? Die Gesellschaft für Technische Überwachung hat die zehn beliebteste Oldtimer unter die Lupe genommen und deren häufigste Mängel aufgelistet.
Mängelzwerg unter den Top10-Oldtimern ist der Mercedes-Benz SL (W 113) der Baujahre 1963 bis 1971, besser bekannt als „Pagode“. Genau 61.6 Prozent der von den GTÜ-Prüfingenieuren gecheckten Autos absolvierten die Hauptuntersuchung „ohne erkennbare Mängel“, dicht gefolgt vom Porsche 911/912 mit 61.2 Prozent mängelfreien Fahrzeugen. Den dritten Platz mit 60.7 Prozent belegt die „Heckflosse“ von Mercedes. Das ist jedoch nur die eine Seite des Sterns.
Beim Mercedes-Benz W123 stellten die Prüfer hingegen an 54 Prozent der Fahrzeuge Mängel fest. Das ist die höchste Mängelzahl aller von der GTÜ geprüften Top-Oldtimer. Auch beim Opel Kadett sind mehr als die Hälfte (52.4 Prozent) der Autos mit Mängeln unterwegs.
Umweltmängel wie Ölverlust, defekte Auspuffanlage und schlechte Abgaswerte stehen an erster Stelle der festgestellten Mängel. Hier erobert der VW Käfer mit den mit Abstand meisten Umweltmängeln einen unrühmlichen Spitzenplatz. Der W 123 landet auf dem zweiten Platz der „Umweltsünder“. Ein weiteres Sorgenkind ist häufig der schlechte Zustand von Beleuchtung und Elektrik, gefolgt von mangelhaft funktionierenden oder gar defekten Bremsanlagen.