Oldtimer-Auktionen 2015 ziehen Bilanz

Oldtimer-Auktionen 2015 ziehen Bilanz. Die Bezeichnung „RM Group of Companies“ dürfte allenfalls Fachleuten etwas sagen. Wer aber erfährt, dass sich hinter diesem Begriff der Zusammenschluss der beiden wichtigsten Auktionshäuser der Welt für automobile Raritäten verbirgt – Auction America und Sotheby’s – weiß sofort, worum es geht: Unter dem Hammer beider Unternehmen landen häufig Traumkarossen amerikanischer, britischer, deutscher oder italienischer Herkunft, deren Wert sich oftmals im siebenstelligen Bereich bewegt. Zum Jahresende warf die RM Group of Companies nun einen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate. Was dabei herauskam, überstieg alle Erwartungen.

Die Klage, so sagt ein geflügeltes Wort, sei des Kaufmanns Gruß. Für Händler von Auction America und Sotheby’s jedoch, zu deren täglich Brot es zählt, wertvolle alte Automobile per Versteigerung unters zahlungskräftige Volk zu bringen, enthält dieser Spruch noch nicht einmal einen Hauch von Wahrheit. Im Gegenteil. Eigentlich dürften sie zur Zeit aus dem Feiern überhaupt nicht mehr herauskommen. Der Jahresumsatz der beiden Weltmarktführer für automobile Spezialitäten belief sich auf mehr als eine halbe Milliarde, nämlich genau auf 541 Millionen Euro.

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Rob Myers, Präsident und Gründer der RM-Unternehmensgruppe hatten also allen Anlass zum Jubel: „Die Partnerschaft von Auctions America und Southeby’s war ein Meilenstein und hat eine globale Plattform für Sammlerautos geschaffen. Die Ergebnisse sprechen für sich. Sie beweisen, dass wir es mit einem gesunden Merkt mit einem unerschütterlichen Engagement für Produkte mit höchster Qualität zu tun haben. Ich bin stolz auf unser Team, bedanke mich bei unseren Kunden und bin gespannt, was 2016 auf Lager hat.“

Sotheby’s allein war 2015 für einen Umsatz mit Liebhaber-Karossen von 480 Millionen Euro verantwortlich. Bei insgesamt zehn Auktionen in vier Ländern kamen 784 Fahrzeuge erfolgreich unter den Hammer. Bei 113 dieser Autos wurde die 4,5 Millionen Eurogrenze übertroffen, sechs erzielten mehr als zehn Millionen.

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Auf den ersten fünf Plätzen der Erfolgsskala lagen bei Sotheby’s

• ein Ferrari 290 MM von 1956 mit 25,6 Millionen Euro
• ein Ferrari 250 LM von 1964 mit 16 Millionen Euro
• ein Aston Martin DB4GT Zagato von 1962 mit 13 Millionen Euro
• ein McLaren F1 „LM-Specification“ von 1998 mit 12,5 Millionen Euro
und mit gleichem Ergebnis jeweils
• ein Ferrari 250 GT Berlinetta Competizione „Tour de France“ von 1956 ein Jaguar C-Type Works Lightweight von 1953 mit zwölf Millionen Euro.

Die erfolgreichste Veranstaltung erlebte Sotheby’s im kalifornischen Monterey anlässlich des berühmten Pebble Beach Concours d’Elegance im Sommer, einer Pflichtveranstaltung für wohlhabende Oldtimer-Fans aus aller Welt. Andere Highlights waren Auktionen in Arizona, Paris, Amelia Island, Hershey und New York. Ebenfalls herausragend die Versteigerung der Oldtimer-Sammlung von Paul and Chris Andrews im Mai in Texas, die stolze 50 Millionen Euro einspielte.

Demgegenüber erscheinen die Zahlen von Auctions America eher bescheiden, doch auch sie zeigen, dass so manchem Oldie-Sammler der Euro locker in der Tasche sitzt. Insgesamt kam der kleinere Zweig der RM Group of Companies auf knapp 62 Millionen Euro. Dafür sorgten 1343 erfolgreich versteigerte Fahrzeuge auf fünf Veranstaltungen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Den Höhepunkt – was die Besucherzahl angeht – erlebte das Unternehmen im Herbst in Auburn im US-Bundesstaat Alabama. Sage und schreibe 85 000 Besucher besichtigten Fahrzeuge, die versteigert werden sollten auf dem Auburn Auction Park, dem weltgrößten Veranstaltungsgelände für Automobil-Auktionen mit fünf Hällen auf knapp 100 Hektar.