Opel Astra Sports Tourer: Raumfahrtprogramm
Bei den Opelianern scheint wieder die Sonne. Man hat sich aus dem Tal der Tränen befreit. Die neuen Modelle kommen gut an. Der Corsa läuft, der Mokka hat sich zum Trendsetter für kleine SUVs entwickelt und der Astra hat sich ebenfalls etabliert. Nun folgt mit fünf Monaten Verspätung die Karosserieversion des Kombis. Die heißt nicht mehr wie seit Generationen Caravan, sondern neudeutsch auch Sports Tourer.
Dabei hat es der Astra gar nicht nötig, sich seiner Wurzeln und seiner angestammten Modellbezeichnung zu schämen. Schon 1953 stellte Opel den ersten Kombi vor. Der Kadett revolutionierte 1963 bei seinem Erscheinen die bürgerliche Mittelklasse, die der nicht gerade raumökonomische VW Käfer dominierte, nicht nur mit einer modernen Stufenhecklimousine, sondern mit dem ersten Kombi namens Caravan. Er bot viel Platz im Heck.Das Konzept ging auf. Klar, dass der Kadett II ab 1965 ebenfalls einen Caravan bekam. Mit 1,57 Meter langer Ladefläche, ein eigenes Raumfahrtprogramm fand.
Die vierte Kadett-Generation bot im Heck des Caravans 1425 Liter Stauraumvolumen. Das kann sich in der Klasse noch heute sehen lassen. 1991 verkündete Opel: Kadett heißt jetzt Astra, ab 2010 Sports Tourer statt Caravan. Insgesamt rollten bis heute von rund 24 Millionen Kadetten/Astra, etwa 5,4 Millionen als Kombi von den Bändern. Nun läuft die Einführung für das Raumfahrprogramm der fünften Astra-Generation.1630 Liter und 1,87 Meter sind die beiden zentralen Daten, die den Astra Kombi prägen. 1630 Liter Volumen umfasst der maximale Laderaum, 1,82 Meter beschreibt die Länge des Laderaums beim Umklappen der im Verhältnis 40/20/40 geteilten Rücksitzbank.
Als Fünfsitzer schluckt das Heck des Sports Tourer immer noch 540 Liter. Damit spielt der Astra fast schon in einer höheren Fahrzeugklasse. Das Datenblatt des VW Golf Kombi weist 410 minimales beziehungsweise 1410 Liter maximales Volumen Stauraum auf. Obwohl der Astra Kombi praktisch genauso lang ist wie sein Vorgänger, verbesserte sich nicht nur das Volumen des Stauraums um 80 Liter, auch alle relevanten Innenraummaße sind deutlich gewachsen. Die verbesserte Raumökonomie sorgt für großzügige Platzverhältnisse bei Fahrer und Beifahrer und ausreichend Reisekomfort.
Motoren und Gewichte
Dem Sports Tourer steht das gleiche Motorenprogramm wie der Limousine zur Verfügung. Das Leistungsspektrum deckt einen Bogen von 70 kW / 95 PS bis 147 kW / 200 PS ab. Für den ersten Schnupperkurs mit dem neuen Astra Kombi stellte Opel den stärkten Diesel mit 118 kW / 160 PS bereit, eine komplette Neuentwicklung. In Verbindung mit der beachtlichen Schlankheitskur von rund 190 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger hat der drehmomentstarke Selbstzünder, dem ein doppelter Turbolader über jede Anfahrschwäche hinweg hilft, keine Mühe, den Kombi souverän zu motorisieren. 8,1 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 und 220 km/h Höchstgeschwindigkeit gehen schon als ausgesprochen sportlich durch.
Die 4,1 Liter Diesel auf 100 Kilometer, die der Normverbrauch ausweist, gelingen natürlich in der Praxis nicht, aber die 5,6 Liter, die der Bordcomputer nach rund 100 Kilometern Genusstour über die steirische Weinstraße angab, gehen für das Leistungs- und Transportangebot wirklich in Ordnung. Die dazugehörigen Preisen bewegen sich ab 17.990Euro. Für die Topversion sind 26.790 Euro zu berappen.