Opel Astra Sports Tourer: Rüsselsheimer Raumfahrtprogramm
In Rüsselsheim scheint wieder die Sonne. Die neuen Modelle kommen gut an. Der Corsa läuft, der Mokka hat sich zum Trendsetter für kleine SUV entwickelt und der neue Astra hat sich erfolgreich etabliert. Mit dem Titel „Car of the Year“, der wichtigsten euoropäischen Autoauszeichnung frisch geschmückt und als Abräumer in zahlreichen Vergleichstests bei Fachzeitschriften, führt das wichtigste Modell des Hauses die Marke wieder zurück in die Erfolgsspur. Knapp 10.000 Limousinen verkauften die Rüsselsheimer in den beiden ersten Monaten des Jahres an deutsche Kunden, mehr als jeder vierte neue Opel ist ein Astra. Nun folgt die Karosserieversion des Kombi.
1991 verkündete Opel: Kadett heißt jetzt Astra, ab 2010 Sports Tourer statt Caravan. Insgesamt rollten bis heute von rund 24 Millionen Kadett/Astra, etwa 5.4 Millionen als Kombi von den Bändern. Nun läuft der Countdown für das Raumfahrprogramm der fünften Astra-Generation, die im April bei den Händlern ihre Umlaufbahn erreicht.
1.630 Liter und 1.87 Meter sind die beiden zentralen Daten, die den Astra Kombi prägen. 1.630 Liter Volumen umfasst der maximale Laderaum, 1.82 Meter beschreibt die Länge des Laderaums beim Umklappen der im Verhältnis 40/20/40 geteilten Rücksitzbank.
Als Fünfsitzer schluckt das Heck des Sports Tourer immer noch 540 Liter. Damit spielt der Astra fast schon in einer höheren Fahrzeugklasse. Das Datenblatt eines VW Golf Kombi weist 410 minimales, beziehungsweise 1.410 Liter maximales Volumen Stauraum auf. Obwohl der Astra Kombi praktisch genauso lang ist wie sein Vorgänger, verbesserte sich sowohl das Volumen des Stauraums um 80 Liter, auch alle relevanten, deutlich gewachsenen Innenraummaße. Somit großzügige Platzverhältnisse bei Fahrer und Beifahrer und ausreichend Reisekomfort im Fond.
Dem Sports Tourer steht das gleiche breit aufgestellte Motorenprogramm wie der Limousine zur Verfügung. Das Leistungsspektrum deckt einen Bogen von 95 PS bis 200 PS ab. Für den ersten Schnupperkurs mit dem neuen Astra Kombi stellte Opel den stärkten Diesel mit 160 PS bereit, eine komplette Neuentwicklung. In Verbindung mit der beachtlichen Schlankheitskur von rund 190 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger hat der drehmomentstarke Selbstzünder, dem ein doppelter Turbolader über jede Anfahrschwäche hinweg hilft, keine Mühe, den Kombi souverän zu motorisieren. 8.1 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 und 220 km/h Höchstgeschwindigkeit gehen schon als ausgesprochen sportlich durch. Die 4.1 Liter Diesel, die der Normverbrauch ausweist, gelingen natürlich in der Praxis nicht, aber die 5.6 Liter, die der Bordcomputer nach rund 200 Kilometern abwechslungsreicher Teststrecke angab, gehen für das Leistungs- und Transportangebot wirklich in Ordnung.
Die Sahnestücke im aufpreispflichtigen Angebot: das Matrixlicht und die Ergonomiesitze. Sie lassen in puncto Verstellmöglichkeiten und Unterstützung für den Rücken manch oberklassigen Sitz aus der Premiumliga alt aussehen, und das Matrixlicht ist eine Technik, bei der Opel ebenfalls in der ersten Reihe sitzt.
Das sichere, problemlose und dennoch komfortable Fahrverhalten hat der Kombi des Astra 1:1 von der Limousine übernommen. Beim Modellmix dürfte der Sports Tourer sogar künftig die Nase vorne haben. Opel rechnet mit 52 Prozent Anteil an der gesamten Modellreihe. Mit fünf Ausstattungslinien deckt der Astra Kombi ebenfalls ein weitgespanntes Angebotsspektrum ab. Bei Gewerbekunden und Familien sieht Opel die wichtigsten Zielgruppen für den Sports Tourer. Keine Frage: Bei seinem jüngsten Raumfahrtprogramm hat Opel einen richtig guten Job abgeliefert.
tl/amp