Opel Corsa – Die Abnahmefahrt
Vier getarnte Vorserienfahrzeuge mit des Opel Corsa traten zum sogenannten Validation Drive, also zur Abnahmefahrt an. Dazu gehört auch der Vergleich mit dem aktuellen Modell. Wir starteten mit einem handgeschalteten Opel Corsa mit dem 1,4-Liter-Turbo-Benziner mit 100 PS. Und wir fanden an ihm nichts Wesentliches auszusetzen. Der Kleinwagen ließ sich so bewegen, wie wir es von vielen Klassenkollegen gewohnt sind. Alles in Ordnung. Auch das Raumangebot passt. Es liegt sogar am oberen Rand des Segments. Wir waren also gespannt, wo nun der Fortschritt beim Neuen liegen könnte. Zumal der neue Corsa das erste Ergebnis der Kooperation mit der französischen Mutter PSA auf der Plattform CMP von PSA mit Motoren aus dem PSA-Regal darstellt.
Typischer Kleinwagen
Eins war sofort klar. Mit dem neuen Corsa verabschiedet sich Opel vom Van-Charakter. Das Gesicht steht senkrecht. Die Motorhaube verläuft flacher ansteigend, die A-Säule steht steiler. Heraus kommt ein Kleinwagen in der typischen kompakten Architektur mit 4,06 Metern Länge. Mit kurzen Überhängen und damit längerem Radstand (plus 28 mm). Außerdem eine um 30 mm tiefere Sitzposition des Fahrers. Ähnliche Formen gab es in der fast 30 Jahre dauernden Corsa-Geschichte schon.
Weniger Gewicht
Für den Neuen wurde heftig abgespeckt. 108 Kilogramm weniger bringt er auf die Waage. Allein 40 kg wurden bei der Rohkarosse eingespart. So schafften es die Entwickler, das Leergewicht für die Version mit der leichtesten Ausstattung, ohne Fahrer und Treibstoff im Tank auf 980 kg herunterzudrücken. Beim Gepäckabteil legt der neue aber zu. Um 24 Liter auf 309 Liter plus dem Volumen, das nach Umklappen der Rücksitzbank entsteht. Aufgerüstet wurde ebenfalls bei den Technologien. Klassenbeste Licht-Performance mit Voll-LED-Scheinwerfern und -Rückleuchten sowie Matrix-Technologie. Auch ein breites Angebot an Fahrer-Assistenzsystemen.
Vier Motoren
Vier Motoren stehen zur Wahl. Der Dreizylinder-Turbo-Benziner mit 1,2-Liter Hubraum wird in drei Stufen angeboten.75 PS, 100 PS und als Turbo mit 130 PS. Neben dem Sechsgang-Handschalter gibt es auch eine Achtgang-Wandlerautomatik. Der 1,5 Liter-Diesel leistet 100 PS und kann nur mit Handschalter kombiniert werden. Bei Tastendruck lassen sich vier Fahrmodi einstellen.
Die 100-PS-Variante mit Handschaltung zeigte, dass dieser Antrieb deutlich Agilität gewinnt. Der Motor dreht spontaner und williger. Sein Drei-Zylinder-Knurren passt sehr gut zu dem Eindruck von Kraft, der sich schon bei den 100 PS vermittelt. Mit 130 PS und der neuen Achtgang-Automatik wird der Eindruck vom gelungenen Vorwärtsdrang noch stärker. Die Vorderräder reagieren spontan und präzise auf die Eingaben des Fahrers. Ein Untersteuern konnten wir trotz der Nässe nicht feststellen. Dafür überraschte die Federung. Die lässt kurze Stöße zwar hörbar, aber kaum spürbar durchdringen. Der Corsa gibt sich stramm, ohne hart zu sein.
Vorfreude scheint angesagt. Die Verbindung mit PSA hat einen typischen Opel geschaffen. Was die Frage aufwirft, wie sich die Franzosen mit ihren Modellen davon unterscheiden werden. Die erste Corsa-Variante wird der Corsa mit batterieelektrischem Antrieb sein. Der wird noch im Mai vorgestellt werden.