Oststeirische Hochspannung
Die Spannung lässt sich fast schon greifen. Am kommenden Freitag wird die 4. Rallye Weiz mit einem kompakten Programm gestartet. Vier Sonderprüfungen stehen am ersten Tag auf dem Programm, die allesamt ohne Service absolviert werden müssen. Um 19 Uhr geht es zum ersten Mal auf den Rundkurs Anger, auf dem mit dem zweiten Start um 21.19 Uhr auch der Schlusspunkt des ersten Tages gesetzt werden soll. Dazwischen werden die teilnehmenden Piloten ihre Boliden über die SP 2 Rosenegg (19.43 Uhr) bzw. die völlig neue SP 3 Strallegg (20.26 Uhr) jagen. Zur Einstimmung auf den Ernstfall gibt es für Staatsmeister Raimund Baumschlager & Co. am Freitag ab 8.00 Uhr Früh noch die Möglichkeit,, im Rahmen eines 3,2 Kilometer langen Shakedowns im nahe gelegenen Mühlwald die Konkurrenzfähigkeit ihrer Autos zu prüfen. Mit zehn Sonderprüfungen wartet dann am Samstag Schwerarbeit auf die Piloten, für welche die Zielrampe diesmal nicht wie gewohnt vor der Festhalle in Naas, sondern vor dem Fahrerlager beim Gasthof Strobl in Weiz eingerichtet wird. Hier werden die Rallye-Helden in der Reihenfolge vom Letzten bis zum Ersten noch einmal vor den verdienten Vorhang gebeten. Sportlich sorgt nicht nur ein ungemein starkes 2WD-Feld u. a. mit Michael Böhm (Suzuki Swift S1600), Andreas Aigner (Renault Clio R3), Günther Knobloch (Citroen DS3 MAX), Kristof Klausz (Renault Clio R3), Willi Stengg (Opel Adam R2), Simon Wagner (Peugeot 208 R2) und Nikolas Ziesler (Peugeot 208 R2) für Aufsehen, sondern auch ein spannungsgeladenes Feld in der ORM. Hier Raimund Baumschlager, der mit seinem Skoda Fabia R5 den 13. Staatsmeistertitel fixieren könnte, da Hermann Neubauer im Ford Fiesta S2000, der zwar offiziell für die anstehende Barum-Rallye in Tschechien testet, aber schon im letzten Jahr mit seiner Führung bis knapp vor Schluss bewiesen hat, dass er in Weiz enorm schnell sein kann. Und daneben der deutsche Shooting Star Fabian Kreim, der heuer im Skoda Fabia S2000 bzw. in weiterer Folge im Skoda Fabia R5 bereits drei Läufe zur deutschen Rallye-Meisterschaft gewinnen konnte bzw. das finnische Wunderkind Teemu Suninen im Skoda Fabia S2000. Das riesige Talent des 21-jährigen Skandinaviers hat bereits Toyota erkannt und ihn für das nächstjährige WM-Werksteam engagiert. In der Riege der stärksten Allradler steht auch Lokalmatador Gunthard Puchleitner im Fokus des Geschehens. Der Grazer im Mitsubishi Lancer Evo IX geht hochmotiviert ins Rennen, ist nach seinem materialtechnisch gesehen folgenschweren Abflug im Rebenland wohl auch auf persönliche Wiedergutmachung aus. Bemerkenswert und ebenso erfreulich hoch ist bei der Rallye Weiz 2015 die Frauen-Quote. Inklusive der österreichischen Copiloten-Aushängeschilder/Innen J Ilka Minor (mit Andreas Aigner), Tina-Maria Monego (mit Willi Stengg), Katrin Becker (mit Michael Böhm) und Elke Aigner (min Andreas Kainer) stehen 34 Beifahrerinnen und drei Pilotinnen in der Nennliste. Mit Coralie Schneider/Anna Weyand (D) sowie Eve Wallenwein (D)/Sabrina Hartenberger (Ö) gehen in der deutschen Citroen Rallye Trophy überhaupt zwei reine Damen-Teams an den Start.