Peugeot 3008 GT Blue HDI 180 – Angenehmes Reisen
Peugeot 3008 GT Blue HDI 180 – Angenehmes Reisen. Mit der kompletten Neuauflage des 3008 hat Peugeot aus dem etwas diffus wirkenden Crossover ein eindeutiges SUV gemacht. Statt leicht pummelig und barock wirkender Rundungen gibt es jetzt klare Linien – und eine große Ehre. Im März wurde das Modell auf dem Genfer Automobilsalon zum „Auto des Jahres 2017“ gekürt. Besonderes Lob fanden neben dem Erscheinungsbild das Innenraumdesign und das Gesamtkonzept. Wer einmal im Peugeot 3008 Platz genommen hat, der dürfte der Jury nur schwer widersprechen können.
Den Designern ist der Spagat zwischen einer gewissen SUV-Wuchtigkeit und sportlicher Eleganz gelungen. Noch überzeugender als das Exterieur fällt die Innenraumgestaltung aus, die nahezu überall dem Auge schmeichelt. Das fängt bei der großen und sich klar zum Fahrer hin orientierenden Mittelkonsole an, setzt sich über die Gestaltung der Schalter fort und hört mit den wohnlichen Echt-Holz-Einlagen noch nicht auf. Das durch einen markanten Knick wie von einem Handkantenschlag zweigeteilte Armaturenbrett wirkt gefällig, luftig und leicht. Die Ambientebeleuchtung ist verschiedenfarbig wählbar.
Fondpassagiere dürfen sich im 3008 ebenfalls gut aufgehoben fühlen und finden gegen Aufpreis sogar eine 220-Volt-Steckdose vor. Die Sitzbank könnte allerdings einen Hauch höher montiert sein. Und unter Vordersitzen dürfte gerne ein wenig mehr Platz für die Füße sein.
Immer wieder Kritik fing sich Peugeot in der Vergangenheit für sein tiefgesetztes i-Cockpit ein. Hier im 3008 mit seinem auch oben abgeflachten Lenkrad passt aber alles. Apropos, oben abgeflacht: Dort greift die Hand gerne hin, und der Fahrer fragt sich verwundert, warum es dort eigentlich üblicherweise fast immer rund ist. Förmlich zum Anfassen verleiten auch die sieben silbernen Schalter, mit denen die Menü-Hauptpunkte des Infotainmentsystems rasch und einfach angewählt werden können. In Kombination mit den darunter liegenden sechs schwarzen Tasten für Scheiben- und Sitzheizung sowie Zentralverriegelung und Innenraumluft entsteht beinahe schon der Eindruck einer Klaviertastatur. Die digitalen Rundinstrumente lassen sich verschieden variieren und konfigurieren. Bei anstehenden Richtungswechseln auf der Route verschwindet auch schon einmal kurz der Drehzahlmesser zugunsten der Navigationsanzeige.
Die Bedienung der gut abgestimmten Sechs-Stufen-Automatik verlangt zunächst etwas Eingewöhnung, da viel mit Knopfdruck statt mit Ziehen des Wählhebels gearbeitet wird. Letztendlich erhöht sich dadurch aber der Komfort, wenn zum Beispiel die Stellung „P“ nicht erst noch eingelegt werden muss, sondern gleich oben auf dem Hebel direkt per Taste aktiviert werden kann.
Nicht ganz so gut gefiel uns der manchmal doch etwas sehr abrupt abbremsende adaptive Tempomat (mit Stoppfunktion), der als Option für 500 Euro zu haben ist. Und auch der sehr zuverlässig und eifrig arbeitende aktive Spurhalteassistent ist sicher nicht jedermanns Geschmack, zumal er merkwürdigerweise vorab gar nicht im Display signalisiert, ob er die Begrenzungen erfasst hat oder nicht. Aber natürlich lässt auch er sich auf Wunsch deaktivieren.
Der Peugeot 3008 empfiehlt sich als gut gedämmter und französisch-komfortabel abgestimmter Reisewagen, der auch bei Tempo 170 noch angenehm leise dahinrollt. Wenn es doch einmal rumpelt, geht das meist auf das Konto der 19 Zoll-Räder. Die Lenkung reagiert sehr direkt, spricht feinfühlig an und arbeitet höchst präzise. Mit den 133 kW/180 PS und 400 Newtonmetern seines 2.0 Liter-Diesels ist das französische SUV durchzugsstark, seine Wankneigung hält sich in erfreulichen Grenzen. Unser Testverbrauch betrug knapp 6.9 Liter im Durchschnitt.
jri/amp