PSA baut 800 Stellen in Polen ab
Der französische Automobilhersteller PSA baut bei seiner Tochter Opel in Polen bis Jahresende 800 von 2.000 Stellen ab.
Der Konzern führt den Abbau jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen durch. Stattdessen baut das Unternehmen in Gliwice ein neues Werk auf dem Gelände eines bereits existierenden. Dort wird der Opel Astra hergestellt. Die dortigen Angestellten müssen in die neue Gesellschaft wechseln, um ihren Job zu behalten, sich jedoch mit schlechteren Konditionen abfinden.
Alte Vereinbarungen passé
„Mit der Schaffung des Transporter-Werks beabsichtigt PSA, nur einen Bruchteil der ehemaligen Arbeitnehmer des aktuellen Opel-Werks auf Basis von neuen Arbeitsverträgen mit ungünstigeren Bedingungen zu beschäftigen“, zitiert das „Handelsblatt“ eine Resolution des Europäischen Betriebsrats von Opel.
Den Arbeitnehmervertretern zufolge hat PSA im neuen Werk bereits Entgeltgrenzen festgelegt, ohne dabei die Gewerkschaften zu konsultieren. Die aktuellen Tarif- und Betriebsvereinbarungen aus dem Opel-Werk würden im PSA-Werk nicht mehr gültig sein, obwohl es am gleichen Standort gelegen ist. PSA habe den „sozialen Dialog“ mit den polnischen Gewerkschaftern eingestellt.
Laut Opel, folgt das neue Werk in Gliwice den gesetzlichen Bestimmungen. Die Mitarbeiter und deren Vertreter werden laufend über die „Gegebenheiten des neuen Werkes“ informiert. Informationen über die zukünftige Berufssicherheit der Angestellten sind nicht bekannt.
PSA drosselt Astra-Produktion
PSA hat 2017 Opel übernommen. Seitdem wurden in Deutschland durch Auslagerungen, Abfindungen, Vorruhestand oder Altersteilzeit bereits 7.000 Stellen abgebaut. Die Job-Reduktion in Polen hat Medienberichten nach das Ziel, die Produktion des Astra zu drosseln, da der Kleinwagen seit Jahren an einem Absatzschwund leidet.