Radfahren im Winter – Schutz für den Akku und Spikes

Radfahren im Winter – Schutz für den Akku und Spikes. Das Fahrrad hat sich in den vergangenen Jahren von einem reinen Freizeitgefährt zu einem vollwertigen Fahrzeug entwickelt, das inzwischen von vielen Pendlern ganzjährig eingesetzt wird. Auch die kalte und dunkle Jahreszeit kann viele radelnde Zeitgenossen nicht davon abhalten, ihre Arbeitsstelle mit Muskelkraft zu erreichen. Schließlich hat sich die Technik in den vergangenen Jahren ständig weiterentwickelt und den viel zitierten Drahtesel längst aufs Gnadenbrot im Keller reduziert.

Nicht nur im Auto hat die Elektronik die Herrschaft über viele Funktionen übernommen, auch moderne Fahrräder besitzen inzwischen zahlreiche elektronische Elemente, die vor allem im Winter eine besondere Fürsorge verlangen. Navigationsgeräte, Lademöglichkeiten für Smartphones sowie elektronisch gesteuerte automatische Schaltungen, Fahrradcomputer und Federsysteme gehören heute zum Repertoire bei technisch ambitionierten Rädern.

Eine besonders wichtige Rolle spielen die elektronischen Helfer vor allem bei E-Bikes oder Pedelecs, denn für die Akkus der Fahrräder mit elektrischem Rückenwind ist der Winter eine besonders fordernde Jahreszeit. Je niedriger die Außentemperatur, desto schneller verfliegt die Energie und damit auch die Reichweite. Damit die Trittunterstützung erhalten bleibt, empfiehlt der Pressedienst Fahrrad deshalb, den Akku unbedingt bei Zimmertemperatur zu lagern und aufzuladen. Für Pendler mit einem längeren Arbeitsweg ist ein Zweitakku ratsam, um ständig mit „vollem Saft“ fahren zu können. Während der Fahrt kann eine Neoprenhülle (um 40 Euro im Fachhandel) zudem den frierenden Energiespender bei Laune halten.

Während die Batterien der Fahrradbeleuchtung unter den gleichen Schwächeanfällen leiden wie die Antriebsakkus, kommt die LED-Beleuchtung bei Kälte erst richtig in Schwung und spendiert dem Radler zusätzliche Leuchtweite. Die modernen Leuchten müssen während des Rests des Jahres zusätzlich gekühlt werden, was Leistung kostet und in Zeiten des Klimawandels im mitteleuropäischen Winter entfällt. So verschaffen zwei bis fünf zusätzliche Lux dem Radler mehr Durchblick. Elektronische Helfer, die nicht unbedingt benötigt werden, sollten im Winter zwischengelagert werden und erst im Frühjahr wieder montiert werden. Nachdem die Elektronik am Rad im Winterschlaf liegt oder gut betreut arbeitet, fehlen nur noch die passenden Reifen für die unwirtlichen Straßen.

ampnet_photo_20151217_110366 ampnet_photo_20151217_110367 ampnet_photo_20151217_110368

Zwar gibt es keine speziellen Winterreifen für den Alltagsradler, doch bringt schon ein griffiges Profil bei der Fahrt über den verschneiten Radweg zusätzliche Stabilität. Im Gegensatz zu den Autofahrern dürfen Radler zudem im Winter auf Spikesreifen zurückgreifen. Allerdings sind die Nagel-Pneus inzwischen so begehrt, dass sie schnell vergriffen sind. Die gespickten Reifen gibt es in zwei Versionen: Einmal für den ambitionierten Sportler, der Wert auf einen Rundum-Vernagelung legt und für City- und Trekkingbiker sowie E-Bike-Piloten, die auf Reifen zurückgreifen können, bei denen die Spikes nur auf den Reifenschultern für ausreichend Halt sorgen.

Für die E-Bikes gilt allerdings eine seltsame Gesetzeslage: Spikes sind nur für die bis maximal 25 km/h zugelassenen Räder legal. Die bis zu 45 km/h schnellen S-Pedelecs hingegen gelten vor dem Gesetzgeber als Leichtkrafträder und müssen daher auf die zusätzliche Stabilitätsmaßnahme und die damit verbundene Sicherheit verzichten. (ampnet/ww)