Reisemobil kaufen oder mieten?
Eigentümer sollten ihr Reisemobil mehr als 67 Tage im Jahr nutzen, sofern sie nicht mit einem gemieteten Fahrzeug kostengünstiger verreisen möchten. Diese Berechnung stammt zum Beispiel von Buchungsplattformen, die auch im Vermietgeschäft tätig ist und möglicherweise daran interessiert ist, die Nachteile des Kaufs eines Campers hervorzuheben.
Die Entscheidung, ob man ein Wohnmobil kauft oder mietet, hängt stark von persönlichen Vorlieben ab. Viele schätzen den Komfort des eigenen Bettes und der eigenen Toilette im Wohnmobil, was für einige unverzichtbar ist.
Camper geben durchschnittlich etwa 75.000 Euro für ein Wohnmobil aus, basierend auf Daten des Branchenverbands CIVD. Die jährlichen Betriebskosten liegen bei etwa 9.920 Euro. Diese setzen sich wie folgt zusammen: 1.100 Euro für die Finanzierung, 720 Euro für die Versicherung, 600 Euro für das Abstellen des Fahrzeugs und 500 Euro für Inspektionen und Reparaturen. Der Wertverlust, der bis zu 15 Prozent jährlich beträgt, wird nicht degressiv wie bei einem PKW berechnet.
Kosten und Variabilität der Miete
Die Mietkosten variieren erheblich je nach Modell und Saison. Zum Beispiel kostet ein ausgebauter Kastenwagen auf Basis des Mercedes Sprinter in der Nebensaison vor Weihnachten etwa 150 Euro pro Tag, während im Juli die Miete auf 265 Euro ansteigt. Ein vergleichbares Modell auf Fiat Ducato-Basis kostet jeweils 110 Euro weniger. Zusätzlich fallen oft eine Servicepauschale, eine Kaution oder Reiserücktrittsversicherung und Gebühren für die Ausrüstung an. Überzogene Freikilometer können zusätzlich fast 300 Euro für 1.000 weitere Kilometer kosten.
Ein eigenes Reisemobil bietet die Freiheit, spontan zu verreisen. Das Wetter und persönliche Vorlieben bestimmen, wann und wohin die Reise geht. Bei einem Mietfahrzeug muss man sich oft frühzeitig festlegen, besonders in der Hauptsaison. Nach dem Urlaub ist zudem eine gründliche Reinigung erforderlich, und einige Vermieter verlangen sogar eine Außenwäsche.