Rollt die S-Klasse bald fahrerlos vom Band zum Kunden?
Rollt die S-Klasse bald fahrerlos vom Band zum Kunden? Zum offiziellen Anlauf der Luxuslimousine im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen fuhr ein S 560 4Matic in Obsidianschwarz metallic eigenständig und ohne Fahrer vom Band. Soweit war noch alles normal, doch anschließend steuerte das Fahrzeug automatisiert den etwa 1,5 Kilometer entfernten Verladeparkplatz innerhalb des Werksgeländes an. Dafür kommt eine Technologie zum Einsatz, deren Algorithmus mit Informationen von Kameras, Radar- sowie Ultraschallsensoren die S-Klasse selbstständig ans Ziel steuern kann.
„Wir nutzen Industrie 4.0 konsequent von der Entwicklung über die Produktion bis zum Kunden. Und vielleicht findet in einer nicht allzu fernen Zukunft ein Mercedes-Benz allein den Weg vom Band zu seinem neuen Besitzer“, so Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain. Das Werk Sindelfingen testet aktuell in einem Pilotversuch eine mögliche Serienanwendung und die damit verbundenen Potenziale. Noch fahren Mitarbeiter die fertigen Fahrzeuge von den Montagehallen zu den Verladeparkplätzen. Ein Shuttle-Verkehr bringt die Mitarbeiter wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Die neue S-Klasse, die ab Mitte Juli in den europäischen Märkten eingeführt wird, tritt mit einer Auswahl an zum Teil neuen Antrieben an: Reihen-Sechszylinder als Diesel und Benziner sowie ein neuer V8-Biturbo-Benzinmotor. Außerdem plant Mercedes-Benz einen Plug-in-Hybrid mit rund 50 Kilometer elektrischer Reichweite. Der Integrierte Starter-Generator (ISG) auf 48-Volt-Basis und der elektrische Zusatzverdichter (eZV) erleben ihre Weltpremiere.
Das Spitzenmodell macht einen weiteren großen Schritt hin zum autonomen Fahren und hebt Intelligent Drive auf die nächste Stufe. Der Aktive Abstands-Assistent Distronic und der Aktive Lenk-Assistent unterstützen den Fahrer beim Abstandhalten und Lenken. Die Geschwindigkeit wird nun in Kurven oder vor Kreuzungen automatisch angepasst.