Rückenwind für eFuels
Das Abschlussdokument der 28. Weltklimakonferenz bekennt sich zu allen Optionen, fossile Energieträger durch nichtfossile zu ersetzen. Klimaneutrale Energieträger wie eFuels sollen in Zukunft eine tragende Rolle spielen. Dabei handelt es sich um flüssige Kraftstoffe. Diese können alle Funktionen, die heute von Benzin, Diesel, Heizöl und Kerosin erfüllt werden, übernehmen. Dies kann auch schrittweise durch Beimischung erfolgen. „Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung praxisorientierter Klimaschutz. eFuels können nun auch schon bei der Einhaltung der Klimaziele bis 2030 helfen“, begrüßt eFuel-Österreich Vorstandsvorsitzender Jürgen Roth den erfolgreichen Abschluss der heurigen Konferenz in Dubai.
Zero-Emission und Low-Carbon Fuels werden im COP-Beschluss ausdrücklich angeführt, natürlich mit besonderer Betonung des automotiven Sektors. „Wenn die EU diesen Beschluss mit allem Nachdruck gefordert hat, so sollte sie sich auch an alle Punkte halten, um anderen Staaten ein gutes Beispiel zu sein. Die bisherige Ausrichtung auf „electric-only“ bei LKW, Bussen und PKW ist mit dem Beschlussdokument überholt, und das macht Sinn, weil der Ersatz des Fahrzeugbestands durch neue Fahrzeuge viel zu lange braucht“, mahnt eFuel Alliance-Generalsekretär Stephan Schwarzer.
„Dass von der eindimensionalen Strategie der Elektrifizierung aller Sektoren vor allem die Atomkraft profitiert, sieht man auch im COP-Beschluss, in dem sich die 200 Vertragsstaaten ausdrücklich für mehr Nuklearenergie aussprechen. Planbarer Strom wird immer mehr zur Mangelware. Als Ergänzung zu Grünstrom braucht es auch grundlastfähigen Strom, den nach dem Ausstieg aus Gas- und Kohlekraftwerken vor allen AKWs liefern werden“, so Schwarzer.
Österreich ist Nachzügler
„Österreich hat keine eFuel-Strategie und keine Klimaaußenpolitik-Strategie. Die ideologischen Scheuklappen, eFuels dürfen nur in der Luftfahrt und im maritimen Bereich eingesetzt werden, sollten endlich fallengelassen werden, weil alle Sektoren dazu beitragen können, durch ihre Nachfrage von bereits bestehenden Pilotanlagen schnell in die viel kostengünstigere Massenproduktion zu gelangen. Wer es mit der Forderung ernst meint, das 1,5-Grad-Ziel doch noch zu erreichen, darf nicht Lösungen ausschließen, die uns dort hinbringen“, fordert Jürgen Roth nachdrücklich.
„Die EU wiederum verheddert sich derart in ihrem eigenen bürokratischen Dickicht, dass viel Schwung verloren geht und manche Investoren in die USA ausweichen, wo ihnen der rote Teppich ausgerollt wird. Auf internationalen Konferenzen als selbsternannter Vorreiter aufzutreten, nützt wenig, wenn danach Investoren in ein Korsett gezwängt werden, bei dem ihnen die Luft zum Atmen wegbleibt“, fordert Stephan Schwarzer den Abbau erdrückender Regulative.