RWTH Aachen zeigt Praxistauglichkeit von Oberleitungs-LKW

Der Lehrgang für Produktionstechnik von E-Mobilitätskomponenten (PEM) der RWTH Aachen hat nach mehrjährigen Tests, dass vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Projekt „LiVePLuS“ erfolgreich und planmäßig  abgeschlossen.

LKW der Zukunft

Im Rahmen dieses Projekts wurden unterschiedliche Prototypen von Elektro-Lkw für den Schwerlastgüterverkehr entwickelt, die eine Antriebsbatterie mit einem Elektromotor und einem Oberleitungsstromabnehmer kombinieren. Die Praxistauglichkeit dieser LKW wurde kürzlich auf der „Siemens Mobility“-Teststrecke in Groß Dölln bei Berlin gezeigt.
Lkw mit Oberleitungsstromabnehmer

Achim Kampker, Leiter des PEM-Lehrstuhls und Mitbegründer des „StreetScooters“, betont die Notwendigkeit einer Dekarbonisierung im LKW-Verkehr. „Angesichts des hohen Anteils des straßengebundenen Gütertransports muss die Dekarbonisierung des LKW-Verkehrs dringend vorangetrieben werden. Der schnellste Weg, dies zu erreichen, besteht in der Umrüstung der vorhandenen Fahrzeugflotte.“

Bislang existierte jedoch keine wettbewerbsfähige Lösung zur Elektrifizierung dieser Fahrzeuge. Daher war das Ziel des Projekts, einen wirtschaftlich tragfähigen elektrischen Antriebsstrang für Schwerlastfahrzeuge zu entwickeln.

Aufbau des Systems

Das PEM-Team entwickelte dazu einen modularen Baukasten, der eine Batterie und einen Oberleitungsstromabnehmer umfasst. Hierbei ist die Antriebsbatterie für Zubringerfahrten und der Stromabnehmer für die Langstreckenversorgung vorgesehen. Fabian Schmitt, Bereichsleiter „Zero Emission Trucks“ am PEM-Lehrstuhl, erläutert: „Mit unserem Baukastensystem können Sattelzugmaschinen und andere schwere Fahrzeuge je nach Einsatzgebiet elektrifiziert werden.“ Durch die Energieversorgung über die Oberleitung könne „die Batteriekapazität klein gehalten und dennoch eine hohe Reichweite erzielt werden.“

Im Verlauf des Projekts hat das PEM-Team zwei Sattelzugmaschinen umgerüstet und auf Teststrecken mit Oberleitungsinfrastruktur getestet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen den Einsatz von Sattelzugmaschinen mit Oberleitungsabnehmern belegen und als Grundlage für zukünftige Serienentwicklungen dienen.