Schneerosen Rallye 2017 – Odlozilik siegt erneut souverän

Schneerosen Rallye 2017 – Odlozilik siegt erneut souverän. Vorjahressieger Roman Odlozilik konnte mit sieben von neun möglichen Bestzeiten einen souveränen Sieg einfahren, dahinter landeten Gerald Rigler und Roman Mühlberger. Den ARC-Sieg feierte Champion Dani Fischer trotz turbulentem Wochenende. Marvin Lamprecht siegte erneut bei den Junioren. In der neuen ARCH gewann Porsche-Pilot Albert Bellschan von Mildenburg.

Rund 5.000 Rallyefans strömten ins nördliche Waldviertel, um bei frühlingshaftem „Kaiserwetter“ den Auftakt zur neuen Rallyesaison zu genießen. Die Schneerosen-Rallye rund um Raabs an der Thaya und die Ortschaft Pfaffenschlag war der erste Lauf der Austrian Rallye Challenge – unterteilt in ihre Kategorien ARC, ART (Austrian Rallye Trophy für moderne Fahrzeuge), JARC (Junior ARC) und die neue ARCH (ARC Historic).

sr1Vorjahressieger Roman Odlozilik und Gerald Rigler galten in ihren modernen R5-Boliden als die klaren Siegkandidaten. Der Tscheche Odlozilik dominierte von der ersten Prüfung an – Rigler fuhr wie schon öfter am Beginn einer Rallye umsichtig, um sich „einmal umzuschauen“. Während er jedoch bei seinen früheren Auftritten mit der Zeit zulegen konnte, haderte er diesmal mit der Fahrwerkseinstellung seines brandneuen Ford Fiesta R5 Evo aus dem Hause Zellhofer. Erst auf dem letzten „Ringerl“ fand Rigler eine Fahrwerkseinstellung, die seinen Bedürfnissen entsprach – prompt gelang ihm auf der vorletzten, rund 17 Kilometer langen Sonderprüfung Brunn-Pfaffenschlag die zweitschnellste Zeit, womit er auch den nach SP7 nur noch 13,5 Sekunden hinter ihm liegenden Lokalmatador Roman Mühlberger in Zaum halten konnte.

Rigler: „Doch noch gehend“

Roman Odlozilik (Copilot Martin Turecek) konnte mit sieben von neun möglichen Bestzeiten seinen Vorjahressieg souverän verteidigen und erklärte: „Die Rallye war wieder einmal wunderschön, ich mag diese Sonderprüfungen sehr – wir hatten keine Probleme und sind jetzt bestens für die tschechische Staatsmeisterschaft gerüstet.“

sr2Gerald Rigler, der wieder von Martin Rossgatterer navigiert wurde, wirkte am Ende doch erleichtert, das richtige Setup gefunden zu haben und erklärte in seiner erfrischenden Art, dass es am Ende „doch noch gehend“ wurde. Jetzt sei er bereit für die Rebenland-Rallye  – dort wolle er, nicht wirklich überraschend, „in erster Linie Spaß haben“.

Mühlberger großartiger Dritter

Roman Mühlberger, der mit Katja Totschnig an seiner Seite konnte schwer beeindrucken: Im technisch unterlegenen Mitsubishi Lancer Evo VI gelang es dem Lokalmatador, neben Odlozilik die einzigen beiden Bestzeiten zu markieren.

sr3Champion Fischer siegt in der ARC

Zu den Sympathieträgern der ARC gehört auch der regierende Champion Daniel Fischer, der auf ein turbulentes Wochenende zurückblickt. Schon vor der Rallye erklärte der Ungar: „Seit einem Crash im Vorjahr, bei einer ungarischen Rallye, hat mein Auto einen nicht erklärbaren Leistungsverlust, weshalb wir hier lediglich Punkte einfahren wollen.“ Am Ende, nach der nötigen Zeitkorrektur, ging sich noch Platz vier gesamt und damit der Sieg in der ARC aus.

Fischerlehner musste abstellen

Weniger Glück hatte Martin Fischerlehner – der Vorjahreszweite lag am Vormittag erneut auf Platz zwei, konnte bis zur vierten Prüfung auch Gerald Rigler hinter sich halten – doch dann stellten sich Getriebeprobleme ein, sodass sich „Fischi“ im Mittagsservice entschloss, den Mitsubishi Lancer Evo V schweren Herzens abzustellen.

sr4Mit dem sechsten Platz hinter dem ungarischen Duo Karoly Kocsomba/Peter Bardos (Mitsubishi Lancer Evo VII) wurden Michael Kogler und Jenny Hofstädter die Sieger der inoffiziellen 2WD-Wertung. Kogler fuhr zum ersten Mal einen verbesserten Citroen DS3 R3max und zeigte sich zufrieden: „Jetzt sind wir bereit für die ORM2WD.“

Junioren-Champ Lamprecht gewinnt JARC

Absolut happy war auch der regierende Juniorenmeister der ARC, Marvin Lamprecht. Er pilotierte zum ersten Mal einen modernen Evo VII und fuhr ausgezeichnet – vor der letzten Prüfung lag der Nachwuchspilot sogar auf Platz vier der Gesamtwertung, ein Fehler auf der letzten SP warf ihn zurück auf Platz sieben.

sr5UNIOR Racing Team Austria – Testrallye geglückt

Michael Kogler schloss den Rollout bei der Schneerosen-Rallye als bester 2WD-Pilot auf Platz sechs ab – der neue, stärkere Citroen DS3 R3max verlangt eine andere Fahrweise, mit der Kogler immer besser zurechtkam. Jetzt freut sich das Team auf den ORM-Auftakt im Rebenland – denn heuer steht die ORM2WD im Vordergrund.

Simon Wagner absolvierte bei der Schneerosen-Rallye einen gelungenen Reifentest, bei dem „nebenbei“ ein Klassensieg errungen wurde. Die neue Kooperation mit Copilot Gerald Winter klappte ausgezeichnet – jetzt freuen sich Simon und Julian auf die große Auftakt-Party im Tanzschuppen evers am 10. März. Dort gibt es unter anderem gleich drei Rallye-Mitfahrten zu gewinnen. Simon konnte eine zufriedene Tagesbilanz ziehen: „Die Schneerosen-Rallye war wieder eine perfekt organisierte Veranstaltung und es war für mich ein sehr schönes Erlebnis, auf den legendären Pfaden der früheren Semperit-Rallye zu fahren. Schließlich ist es noch keine Ewigkeit her, dass ich hier als kleiner Bub mit leuchtenden Augen als Zuschauer dabei war…“

Dass dabei ein überlegener Klassensieg mit 3:20 Minuten Vorsprung herausschaute, stört Simon freilich nicht. Auch Platz acht im Gesamtklassement, inmitten einer Armada von Allradfahrzeugen kann sich durchaus sehen lassen. Wichtig ist Simon: „Der vom Team völlig neu aufgebaute Peugeot lief bis auf ein kleines Problem mit der Kupplung völlig problemlos. Das Team, hat wirklich gut gearbeitet und dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“

Christoph Zellhofer: Intensiver Test

Der erst 20-jährige Junioren Vize-Staatsmeister Christoph Zellhofer benützte die Gelegenheit seinen gänzlich neu aufgebauten Suzuki Swift S1600 zum ersten Mal unter  Wettbewerbsbedingungen zu testen. Dieser Einsatz diente als letzte Vorbereitung für die ÖM-Premiere bei der Rebenland Rallye (17./18.März in Leutschach). Als Co-Pilot stand wieder der deutsche Ex-Weltmeister Andre Kachel zur Verfügung. Dieses Duo erreichte nach neun Sonderprüfungen der Schneerosen Rallye in der Gesamtwertung den 17. Platz, was gleichzeitig in der Klasse 4 mit insgesamt sieben Teilnehmern, den dritten Rang bedeutete.

Ergebnis Schneerosen-Rallye 2017

  1. Roman Odlozilik/Martin Turecek (CZ/CZ) Ford Fiesta R5 57:31,0 Minuten
  2. Gerald Rigler/Martin Rossgatterer (A/A) Ford Fiesta R5 Evo + 59,8 Sek
  3. Roman Mühlberger/Katja Totschnig (A/Che) Mitsubishi Lancer Evo VI +1:22,2 Min
  4. Daniel Fischer/Zoltan Buna (H/H) Subaru Impreza GC8 +3:47,1
  5. Karoly Kocsomba/Peter Bardos (H/H) Mitsubishi Lancer Evo III +3:52,7
  6. Michael Kogler/Jennifer Hofstädter (A/A) Citroen DS3 R3max +4:01,6
  7. Marvin Lamprecht/Eva Kollmann (A/A) Mitsubishi Lancer Evo VII +4:37,3
  8. Simon Wagner/Gerald Winter (A/Zyp) Peugeot 208 R2 +4:41,7
  9. Gerald Bachler/Christoph Wögerer (A/A) Subaru Impreza WRX STi +5:03,7
  10. Markus Stockinger/Johann Rainer Moser (A/A) Mazda 323 GT-R +5:18,9

Sieger ARC: Daniel Fischer

Sieger ART: Gerald Rigler

Sieger JARC: Marvin Lamprecht

Sieger ARCH:  Albert Belschan von Mildenburg