Schon 2030: 2,3 Megatonnen Fahrzeugbatterien
Ab 2030 könnten in Europa jährlich etwa 2,3 Megatonnen an zu recycelnden Fahrzeugbatterien anfallen. Lithiumionen-Altbatterien und Batteriekomponenten. Ab 2040 etwa 1.500 Kilotonnen pro Jahr. Was in den nächsten Jahren ein jährliches Wachstum der Recyclingindustrie von über 30 Prozent bedeutet.
Europa könnte sich zu einem Leitmarkt für ein grünes und effizientes Recycling von Fahrbatterien entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Durchgeführt im Auftrag der Impuls Stiftung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Danach kann der Maschinen- und Anlagenbau dazu beitragen, neue Verfahren in den Markt zu bringen. Die sollen sich gegen den Wettbewerb aus China behaupten und zur Rohstoffversorgung beitragen können.
Chancen für Europa
Europäische und deutsche Maschinen- und Anlagenbauer sind bereits heute als Entwicklungspartner und Zulieferer für die wachsende Recyclingindustrie aktiv. Das eröffnet große Chancen, sich dauerhaft zu positionieren. Die jetzt veröffentlichte Studie prognostiziert das Wachstum eines europäischen Batterierecyclingmarktes. Mit den eingangs erwähnten über 30 Prozent.
Um diese Recyclingmengen bewältigen zu können, sind die Kapazitäten deutlich auszubauen. Sie liegen in Europa noch im niedrigen zweistelligen Kilotonnen-Bereich pro Jahr. Das benötigt in Anlagentechnik, die Investitionen in Höhe von etwa 6,6 Mrd. Euro bis 2040 erfordern. Dies entspricht für 2040 einer europäischen Marktgröße von etwa 810 Mio. Euro für neue Anlagentechnik.
Importabhängigkeit reduzieren
Die EU-Kommission erwartet von zukünftigen Recyclingprozessen und -anlagen eine hohe Rückgewinnungsquote wichtiger Batterierohstoffe. Gerade für Lithium stellt das heute noch eine Herausforderung dar. Mit hocheffizienter Prozess- und Anlagentechnik kann man den CO2-Fußabdruck von Batterien und die Abhängigkeit von Rohstoffimporten reduzieren. Das ISI prognostiziert auch die Beschäftigungspotenziale des Batterierecycling. So könnten im Maschinen- und Anlagenbaus bis 2040 zirka 3.800 Arbeitsplätze entstehen. Da in Asien und besonders in China bereits eine große Batterierecyclingindustrie existiert, drängt die Zeit.
