Seat Ibizia: Nomen est Omen
Die erste und die neueste Generation des Seat Ibiza fahren zusammen über die Insel, nach der sie benannt wurden. Mehr als drei Jahrzehnte nach der Einführung sind bei der gemeinsamen Ausfahrt die Unterschiede zwischen den beiden Generationen deutlich spürbar. Teo García, einer der Väter dieses Modells, war an der Entwicklung aller fünf Generationen beteiligt. Gerne erläutert er, wie der Ibiza zu einer automobilen Ikone wurde.
Design als Schlüssel zum Erfolg
Giorgetto Giugiaro, der Designer des ersten Ibiza, wählte einen kantigen Look, der „damals im Trend lag“, erzählt García. Die fünfte Generation des Kleinwagens entwickelte der aktuelle SEAT Chefdesigner Alejandro Mesonero zu einem Modell mit deutlich dynamischerer und skulpturaler Linienführung. Und obwohl die neueste Version viel mehr Platz im Innenraum bietet als das Ur-Modell, verweist Teo García spontan auf die „riesigen Fenster“ des ersten Ibiza als einen der Charakterzüge des Modells, die viel Licht hereinließen und ein großzügiges Raumgefühl vermittelten.
Geformt aus Gips
Der erste Generation wurde noch aus Gips und „wie eine Statue von Michelangelo“ modelliert, berichtet der Ingenieur. Hierzu wurden bis zu zwei Tonnen Gips verwendet. Heute werden bis zu 5.000 Kilo Ton verwendet, eine Modelliermasse, die sich wesentlich einfacher verarbeiten lässt. Mit einem Clay-Modell lässt sich zusätzlich zu den virtuellen Prototypen das Design auf seine Praxistauglichkeit prüfen.
Fertigungszeit von 60 auf 16 Stunden reduziert
Die Fertigungszeit ist in den drei Jahrzehnten seiner Entwicklung auf fast ein Viertel reduziert worden. Dauerte die Montage des ersten Ibiza noch 60 Stunden, beträgt die heutige Fertigungszeit nur noch 16 Stunden. „Die heutige Produktionstechnik ist nicht mehr mit der von damals zu vergleichen“, so Teo García. Trotz ihrer viel kürzeren Produktionszeit sind die Autos von heute wesentlich komplexer, da sie mit weitaus mehr moderner Technik ausgestattet sind. Der Neue steht auf der MQB-A0-Plattform, die dem Fahrzeug neben mehr Festigkeit auch mehr Geräumigkeit ermöglicht. Dadurch ist er jetzt 170 mm breiter, 422 mm länger und 50 mm höher. Vom System Porsche zum leistungsstärksten und effizientesten Motor García ist überzeugt, dass die Entwicklung des Motors „eine der Revolutionen“ in diesem Auto ist. Sei bereits in der ersten Generation mit dem System von Porsche ein Motor mit „klangvollem Namen“ verbaut worden, so ist der Ibiza 34 Jahre später mit dem 1.5-TSI-Ottomotor nach seinem Dafürhalten „ausgestattet mit dem leistungsstärksten und zugleich effizientesten Motor seiner Klasse“. In Zahlen ausgedrückt: Verbrauchte der erste Ibiza in der 1,5-Liter-Version noch durchschnittlich 7,8 Liter/100 km, so wurde dieser Wert beim aktuellen Modell auf 4,9 Liter/100 km gesenkt.
Konnektivität am Lenkrad
Für Teo García ist Konnektivität „eine der größten Errungenschaften im Auto“ und war „vor drei Jahrzehnten noch unvorstellbar“. Die aktuelle Modellgeneration ist mit einem 8-Zoll-Bildschirm und modernsten Technologien ausgestattet, um auch unterwegs stets in Verbindung mit der Außenwelt zu bleiben. Außerdem können Sprachnachrichten empfangen und verschickt werden, sodass die Sicherheit beeinträchtigende Ablenkungen am Steuer vermieden werden. Ganz im Sinne der Sicherheit wurden auch die Fahrerassistenzsysteme weiterentwickelt.
So verfügt die neueste Ibiza Generation ganz selbstverständlich über moderne Assistenzsysteme wie zum Beispiel eine City-Notbremsfunktion oder die Geschwindigkeitsregelanlage (GRA).
Aufstieg zum globalen Player
Die erste Generation hat seinerzeit einen großen Beitrag zur Internationalisierung des Unternehmens geleistet. Nach fünf Generationen und nach insgesamt 5,6 Millionen Fahrzeugen, die in mehr als 80 Ländern verkauft wurden, macht dieses Modell seinem Namensgeber weiterhin alle Ehre: Ibiza, die ewig junge Mittelmeerinsel, die jährlich von mehr als 1,5 Millionen Gästen aus aller Welt besucht wird.