Seat Leon X-Perience 2.0

Den Spaniern sagt man Temperament nach. Auf diesen trifft das zu, auf dem Seat Leon X-Perience 2.0 TDI 4 Drive mit seinem Zwei-Liter-TDI mit 184 km/h Höchstgeschwindigkeit und der Fähigkeit, den Spurt von 0 auf 100 km/h in 7,1 Sekunden zu schaffen. Der Name X-Perience steht außerdem für die Fähigkeit, sich auch abseits des Asphalts angemessen zu bewegen. Dieser Leon beherrscht also den Paso Doble, den tänzerischen Kampf um Straße und Feldweg.  

Das eigentliche Talent des Seat X-Perience mit diesem Motor und diesem Fahrwerk liegt auf der Straße wie das sprichwörtliche Geld. Da schlägt er sich hervorragend und nimmt dabei die Akzente, die ihn von einem normalen Kombi zu einem Crossover, Allroad oder Alltrack werden lassen, gerne hin: etwas höhere Sitzposition durch um 15 Millimeter höher liegende Karosserie, die 17-Zoll-Räder, die Karosserieabdeckung an Stoßfängern und Seitenschwellern schwarze Dachreling und Unterfahrschutz vorn und hinten. Das hebt ihn nicht nur bei den Maßen an, sondern auch sonst optisch von anderen Leon-Kombis ab.

Innen wirkt der viele schwarze Kunststoff des Armaturenträgers und der Mittelkonsole fast so spartanisch wie in einem Sportwagen. Daran ändern auch die wenigen Chromumrandungen nichts. Die mit sportlich hohen Wangen versehenen Sitze unterstreichen diesen Eindruck vom gewollt puristischen Auftritt noch. Die Armaturen selbst kennt man von diversen anderen Modellen, die sich – wie die Spanier von Seat – aus dem Konzernregal bedienen dürfen oder müssen. Schließlich handelt es sich auch bei diesem Leon um ein Golf-Derivat, wobei die Armaturen und Bedienelemeente den Gleichteileansatz des Konzerns immer am meisten verraten.

Wenn der Motor läuft, lässt er rasch vergessen, aus welchem Regal er stammt. Mit seinen 380 Newtonmetern und dem Sechs-Gang-DSG entwickelt der Leon sein temperamentvolles Eigenleben. Wer nun vermutet, im X-Perience gehe einem schon nach einem kurzen Tanz die Lust aus, der täuscht sich. Auch auf der Langstrecke macht er eine gute Figur. Bis zu einer Autobahngeschwindigkeit von 180 km/h marschiert er überzeugend druckvoll vorwärts. Bei dieser Geschwindigkeit hält sich auch das Niveau der Fahrgeräusche in einer gerade noch gut erträglichen Höhe. Danach wird es zu laut für entspannte Gespräche zwischen Fahrer und Beifahrer. Der Verbrauch lag dann bei einer Autobahn-Durchschnittsgeschwindigkeit von 110 km/h zwischen sieben und acht Litern. Als Durchschnittsverbrauch (nach NEFZ) gibt Seat 4,9 Liter an, ein Wert, dem man mit 180 km/h oder schneller natürlich nicht näherkommen kann.

Der Seat Leon X-Perience ordnet sich in die Reihe der schnellen Kombis aus dem Konzern ein, bei denen der zusätzliche Laderaum eher eine ästhetische Funktion als eine nützliche hat. Damit kann man seinen motorsportlichen Ehrgeiz allerdings nicht nur auf der Autobahn-Langstrecke, sondern auch auf kurvigen Landstraßen herauslassen und – wenn’s sein muss – sogar beim Paso Doble in leichtem Gelände. Temperament zeigt der Spanier bei jeder Gelegenheit.

Sm/amp

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