Skoda feiert 90. Geburtstag von Petr Hrdlička
Skoda feiert Petr Hrdlička. Die Lebensgeschichte des Ingenieurs, der heute seinen 90. Geburtstag feiert, ist eng verbunden mit der tschechischen Automobilindustrie und der Marke Skoda. Aufgrund seines großen Fachwissens über moderne Automobilkonstruktion stieg er bis zum Direktor der Technischen Entwicklung auf. In dieser Position war er maßgeblich für die Entwicklung des Skoda Favorit verantwortlich. Zuvor hatte er bereits intensiv am Skoda 1000 MB mitgewirkt und in den 1980er Jahren die Weiterentwicklung der Heckmotormodelle von Skoda vorangetrieben.
Petr Hrdlička wurde am 12. September 1934 in Prag geboren. Nach seinem Abschluss an der Tschechischen Technischen Universität in Prag ging er 1959 zu Skoda und begann in der Abteilung für Werkzeugbau. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre leitete Petr Hrdlička die Wissenschaftliche und Technische Entwicklung des Instituts für Kraftfahrzeugforschung (ÚVMV). Dort baute er eine Innovationsabteilung auf, die sich zunächst mit der Modernisierung der Modellfamilien Skoda 742 (Limousine) und 743 (Coupé) befassen sollte. Er selbst trug federführend zur Entwicklung der Nachläuferhinterachse bei. Zudem war er an der Einführung der Zahnstangenlenkung, einer leistungsfähigeren Bremsanlage und dem Wechsel vom Vier- auf ein Fünfganggetriebe beteiligt, durch das sich sowohl Geräuschentwicklung als auch Kraftstoffverbrauch reduzierten.
Favorit als zentraler Faktor für den Erfolg
Am häufigsten fällt der Name Petr Hrdlička jedoch in Verbindung mit dem Skoda Favorit, dessen Erfolg zum zentralen Faktor für die weitere Entwicklung des Unternehmens wurde. Der Favorit markierte den lang erwarteten Umschwung hin zu einem modernen Schrägheckdesign sowie Frontmotor und Frontantrieb. Von März 1983 bis März 1990 leitete Petr Hrdlička sieben Jahre lang als Direktor die Abteilung Technische Entwicklung. Zu Beginn dieser Ära war er maßgeblich an dem Vertrag mit dem Designer Giuseppe ‚Nuccio‘ Bertone beteiligt. Durch sein Fachwissen beeinflusste Hrdlička die Entwicklung, das Design sowie die Entscheidungen über mögliche Zulieferer für alle Fahrzeugkomponenten und setzte sich für die Einführung zahlreicher moderner Technologien bei den Zulieferern ein.
Das Projekt Skoda Favorit führte Petr Hrdličkas Team in Rekordzeit zur Serienreife. Schon im September 1987 stellte Skoda das von Grund auf neu entwickelte Modell der Öffentlichkeit vor. Auf Basis seiner modernen Gestaltung und neuer Technologien trug dieses Modell ganz erheblich zur Modernisierung der gesamten Automobilindustrie in der damaligen Tschechoslowakei bei und legte den Grundstein für die Entscheidung von Volkswagen, den tschechischen Hersteller 1991 in den Konzern aufzunehmen. Petr Hrdlička schied zwar 1990 bei Skoda aus, als externer Berater stand er dem Unternehmen aber Mitte der 1990er Jahre wieder zur Seite, wobei er insbesondere zu der Entwicklungsabteilung enge Beziehungen pflegte.
Skoda in Österreich
In Österreich wurde das Projekt Skoda im wesentlichen von Max Egger und seinem Team vom Beginn an erfolgreich umgesetzt. Unter dem Motto „Mut kann man nicht kaufen“ wurde er 1992 Chef von Škoda in Österreich. Der Beginn einer beeindruckenden Erfolgsstory. Die Reise von Škoda als Teil des VW-Konzerns begann am 28. März 1991: An jenem Tag wurde der Vertrag zwischen VW und Škoda unterschrieben – die Ratifizierung einer der erfolgreichsten Fusionen in der Automobilgeschichte. Am 1. Juli 1992 startete Škoda Österreich – vormals Intercar – das operative Geschäft.
Die Tradition wird fort gesetzt. Seit einiger Zeit führt Petr Hrdličkas 1969 geborener Sohn Martin Hrdlička die Familientradition fort. Er ist seit Januar 1993 für die Marke Skoda tätig und leitet derzeit die Fahrwerks- und Antriebsstrangentwicklung.