Skoda Superb
Seit der Designstudie Vision C aus dem vergangenen Jahr hätte man es wissen können: Der neue Skoda Superb punktet mit seinem Aussehen. Bisher lagen die Stärken des größten Skoda in der Größe seines Innenraums und dem Preis-Leistungsverhältnis. Die Optik nahmen viele deswegen in Kauf. Jetzt steht der Superb so ansehnlich da, dass sogar der Begriff „Flaggschiff“ mühelos in die Tasten fließt.
Mit seiner gestreckten Silhouette, dem nach hinten versetzten Greenhouse und dem Stummelheck einer Limousine wirkt der Skoda Superb eher wie ein Mitglied der gehobenen Mittelklasse, jedenfalls größer als der Volkswagen Passat aus dem eigenen Konzern. Eher möchte man ihn vergleichen mit der klaren eleganten Linie, wie sie den Vorgängern des heutigen Audi A8 eigen war. Klar und markant gezeichnet und mit logisch verlaufenden, harmonischen Linien und ganz ohne Schnörkel steht der Superb jetzt bei seiner Premiere in Prag auf 19-Zoll-Rädern (Option), die ihm gut zum neuen Gesicht stehen. Die Maße passen nicht zu einem Vergleich mit dem A6, aber sie übertreffen die des Bruders Passat.
Der Superb wirkt deutlich länger als die zusätzlichen 2,3 Zentimeter im Vergleich zum Vorgänger erwarten lassen. Der um acht Zentimeter verlängerte Radstand wirkt sich eben nicht nur positiv auf den Innenraum, sondern auch auf die Optik aus, zumal mit den 2,84 Metern Radstand auch ein kürzerer Überhang vorn daherkommt. Das Ergebnis der neuen Linie für den Innenraum: 15,7 Zentimeter Knieraum hinten, dort 2,5 Zentimeter mehr Kopffreiheit und fast sieben Zentimeter mehr Platz in Ellenbogenhöhe; der Kofferraum wuchs um 30 Liter auf 625 Liter und kann bis auf 1760 Liter vergrößert werden. Die Rücksitzlehne lässt sich dafür erstmals per Knopfdruck umklappen. Die maximale Zuladung beträgt 620 Kilogramm. Nur beim Gewicht hat der Skoda Superb nicht zugelegt. Je nach Modell nahm er bis zu 75 Kilogramm ab.
Die zurückhaltende Moderne des Äußeren setzt sich auch im Innenraum fort. Je nach der Ausstattungsvariante verändert sich der Charakter des Superb vom nützlichen großen Auto für alle Tage in eine Limousine, die Premium-Gefühl aufkommen lässt und zusätzlich auch praktische Eigenschaften ausweist. Dazu tragen auch die vielen netten Kleinigkeiten wie die beiden Regenschirme in den vorderen Türen bei, mit denen Skoda seinen Slogan „symply clever“ untermauert. An Assistenzsystemen kann man sich alles an Bord holen, was gut und gar nicht mehr so teuer ist: Adaptiver Tempomat, Totwinkel-Überwachung, aktiver Fahrspurassistent, Intelligent Light System, Fernlichtassistent, Rückfahrkamera, Kennzeichenerkennung, ein Pre-Crah-System zur Vorbereitung des Autos auf einen unvermeidlichen Aufprall, ein Parkassistent fürs Längs- und Quer-Einparken und eine Warnung vor Querverkehr beim Ausparken mit automatischer Bremsung. Die Multikollisionsbremse und der Frontassist zur Vermeidung von Auffahrunfällen gehören zum Serien-Lieferumfang, ebenso wie das adaptive Fahrwerk mit fünf Fahrprofil-Einstellungen und die elektronische Differenzialsperre mit der XDS+-Funktion für ein neutraleres Verhalten in Kurven. Auch das Infotainment befindet sich mit „Smart Link“ und „Smart Gate“ auf dem gehobenen Konzernniveau.
Motorisieren kann man den Skoda Superb mit Benzinern (1.4 TSI mit aktiver Zylinderabschaltung, 1.8 TSI und 2.0 TSI) in fünf Leistungsstufen von 125 PS bis 280 PS. Dieselfreunde haben die Wahl zwischen dem 1.6 TDI mit 120 PS und dem 2.0 TDI in den beiden Leistungsstufen 110 kW und 140 kW. Allradantrieb wird es für den großen Benziner mit 280 PS und die beiden 2.0 TDI geben. Alternativ zum manuellen Sechs-Gang-Getriebe stehen Doppelkupplungsgetriebe zur Wahl: die Sechs-Gang-Variante für die drehmomentstärkeren 2.0 TSI und den TDI mit 190 PS. Als Verbrauchs-Musterknaben wird es wieder eine „Green Line“-Version geben. Ab Mitte Juli wird der Skoda Superb zu den ersten Kunden rollen.
Peter Schwerdtmann/amp