Sono Motors – Projekt Sion gescheitert
Das ehrgeizige Projekt Sion von Sono Motors – das E-Mobil großteils mit Solarenergie angetrieben – ist gescheitert. Sono Motors hat gekämpft, um diesen Traum zu verwirklichen. Aber jetzt zieht man bei dem Projekt die Reißleine. 300 Mitarbeiter des Start-ups verlieren damit ihren Job.
Angefangen hat die Geschichte mit einem elektrifizierten und mit Solarpaneelen beplankten Renault Twingo, der im Jahr 2016 aus einer Garage rollte. Danach ging es steil bergauf mit dem Unternehmen. Samt Präsentationen auf der CES in Vegas. Mit den ersten Crowdfunding-Kampagnen, dem Gang an die New Yorker Nasdaq-Börse. Und dem vermeintlichen Produktionsstandort in der ehemaligen Saab-Fabrik in Göteborg.
Später hat man einen Vertrag mit dem finnischen Unternehmen Valmet als Auftragsfertiger unterschrieben. Ursprünglich war der Produktionsstart für 2019 geplant. Aber bereits vor einigen Monaten mussten die Verantwortlichen ihren Unterstützern mitteilen, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichen, um den Sion produktionsreif zu entwickeln.
„Wir haben es nicht geschafft, den Investoren zu erklären, warum die Welt den Sion braucht und dass es eine große Nachfrage nach ihm gibt“, erklärten damals die Sono-Gründer Laurin Hahn und Jona Christians. Um den ehrgeizigen Plan zu verwirklichen, sollten bis Ende Januar noch einmal 3.500 Kunden gefunden werden. Die sollten einen ermäßigten Preis von 27.000 Euro vorab für ihren Sion an das Unternehmen überweisen, um die fehlenden Millionen einzusammeln. Offensichtlich ist diese letzte Kampagne fehlgeschlagen. Seit 2016 hat Sono Motors mehr als 330 Millionen Euro bei seinen Unterstützern eingesammelt und mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen erreicht.
Gründe, warum das Projekt Sion von Sono Motors gescheitert ist
Als Gründe für das Scheitern nennt Sono „verschiedene Umstände, die nicht alle in unserem Einflussbereich lagen. Wie etwa die Covid-19-Pandemie“. Außerdem „konnten wir die Investoren angesichts der anhaltenden Instabilität der Finanzmärkte nicht davon überzeugen, in ein kapitalintensives Hardware-Produkt zu investieren“. Schließlich, so die Mitteilung, fehlten auch staatliche Subventionen. Am Ende gesteht das Unternehmen aber auch eigene Fehler ein. „Wir haben unterschätzt, wie schwierig es ist, die notwendigen Mittel aufzubringen.“
Für die bereits angezahlten Reservierungen hat Sono Motors bereits einen Rückzahlungsplan erarbeitet, der Ratenzahlungen einschließlich eines Bonus für die nächsten beiden Jahre vorsieht. Die erste Rate soll im Mai ausgezahlt werden.
In Zukunft will sich Sono-Motors auf die Solartechnologie konzentrieren. Und, so die Mitteilung, „Fahrzeuge von Drittanbietern nachrüsten“. Nach eigenen Angaben nutzen bereits 23 Unternehmen die Solarlösungen des Münchener Unternehmens, darunter beispielsweise auch Ari Motors. (ww/cen)