Strafzölle für chinesische E-Autos kommen

Im Ringen um einen fairen Wettbewerb in Sachen Elektromobilität konnte sich Deutschland mit seinem Widerstand gegen Strafzölle der EU – https://commission.europa.eu/index_de – gegenüber China nicht durchsetzen. So haben die EU-Mitgliedstaaten heute, Freitag, mehrheitlich den Weg für neue Importabgaben freigemacht. Diese Sonderzölle dürften bereits ab November dieses Jahres schlagend werden.

Mehrheit gegen Deutschland – Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Diplomatenkreise schreibt, stimmten Deutschland sowie Ungarn, Malta, die Slowakei und Slowenien gegen die Strafmaßnahme. Dafür votierten neben Frankreich und Italien auch die Niederlande, Irland, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Luxemburg. Die übrigen Staaten, darunter Spanien, enthielten sich offenbar, heißt es.

Hintergrund ist ein Streit zwischen der EU-Kommission und China um einen fairen Wettbewerb bei Elektroautos. Die Volksrepublik subventioniert die Herstellung von E-Fahrzeugen chinesischer Produzenten massiv, wodurch laut Brüssel Wettbewerbsverzerrungen in der EU entstehen und heimische Erzeuger vor allem in Bezug auf den Preis das Nachsehen haben.

BYD, Geely und Saic im Fokus

Die Gestaltung der Strafzölle auf die chinesischen Importe sieht künftig wie folgt aus: BYD, Geely und Saic müssen ab kommendem Monat individuelle Zölle in Höhe von 17, 18,8 und 35,3 Prozent zaheln. Auf Tesla entfällt der geringste Tarif von 7,8 Prozent. Der US-Konzern hat kein Joint Venture mit einer chinesischen Firma, sondern baut die Autos eigenständig in China.

Was alle anderen Autobauer, die in China Produktionsstätten betreiben, angeht, so müssen sie künftig mindestens 21,3 Prozent Ausgleichszoll auf ihre Importe in die EU bezahlen – auch die deutschen Hersteller VW, BMW und Mercedes. Je nach Joint-Venture-Partner gelten allerdings unterschiedliche Zölle. Für VW und Saic gilt künftig der Höchstsatz von 35,3 Prozent.