Tesla-Werk Deutschland – Erneut Probleme
Beim Bau des neue Tesla-Werk Deutschland in Grünheide gibt es erneut Probleme. Nach der Einleitung eines Bußgeldverfahrens sind die Behörden offenbar skeptisch geworden. Ob auf der Baustelle der Gigafactory alles mit rechten Dingen zugeht. Kürzlich rückten Landesumweltamt und Kontrolleure des Landkreises Oder-Spree zur Überprüfung an.
Man habe „eine umfangreiche Überprüfung der gesamten Baustelle“ eingeleitet, so ein Sprecher des Landesumweltamtes. Damit wolle die Behörde sicherstellen, dass „nicht noch weitere ungenehmigte Aktivitäten auf dem Gelände durchgeführt wurden und werden“. Der amerikanische Elektro-Autobauer agiert bei der Errichtung seiner ersten Fabrik in Europa mit einer Reihe von vorläufigen Erlaubnissen. Anfang des Monats waren Schwarzbauten auf dem 300 Hektar großen Gelände aufgeflogen. Die haben zu einem Bußgeldverfahren geführt.
Behälter machen Probleme
Erneut Probleme auf der Baustelle des Tesla-Werk Deutschland machen drei Tanks. Für das leicht entzündliche Kühlmittel Tetrafluorpropen, das man in der Lackiererei braucht. Zwei Behälter hatte Tesla beantragt, aber fünf aufstellen lassen. Man vermutet, dass Missmanagement bei der Bauleitung zu dem Fehler geführt hat. Eine Inbetriebnahme der Tankanlage haben die Behörden prophylaktisch untersagt. Von Tesla selbst gibt es – wie üblich – zu dem Vorgang keine Stellungnahme.
Mit einer Klage gegen Maschinentests in der Fabrik sind zwei brandenburgische Umweltverbände gescheitert. Aber die Chancen der Kläger dürften in der zweiten Instanz durch die neuen Sachverhalte gestiegen sein. Ein Störfallgutachten hatte für den Fall von Leckagen in der Tank- und Leitungsanlage die Gefahr von Bränden und der Freisetzung giftiger Gase aufgezeigt.
Gefördert von der staatlichen Subventionierung für die Anschaffung von Elektroautos ist die Nachfrage etwa des Model 3 stark gestiegen. Allein Juni erfolgte die Neuzulassung von 4.462 Exemplaren. Gleichzeitig ging jedoch der Absatz des Model S im ersten Halbjahr 2021 auf 14 Autos zurück.
Dass die Produktion der Modelle 3 oder Y in Grünheide zum Jahresende beginnt, wird immer unwahrscheinlicher. Welchen Einfluss der aktuelle Ärger mit der Baustelle auf die endgültige Genehmigung der Fabrik hat, kann man gegenwärtig nur mutmaßen.