Toyota C-HR – Der „High Rider“ bietet Vieles

Toyota C-HR – Der „High Rider“ bietet Vieles. Eine Symbiose aus Crossover und Coupé? Das wäre die Erfindung einer ziemlich neuen Fahrzeuggattung. Aber da bekanntlich bei Toyota so gut wie nichts unmöglich ist, hat man exakt ein solches Auto, den C-HR, entwickelt. Ein Wagen für den Boulevard, weniger für Stock und Stein. „Urban. Life. Style.“ lautet daher der Claim für den Neuen.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass der Boss eines Automobilunternehmens seiner Belegschaft bei der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs ziemlich freie Hand lässt. Bei japanischen Konzernen schon gar nicht. Beim Toyota C-HR soll das jedoch der Fall gewesen sein. Präsident Akio Toyoda habe, so heißt es, den Designern größere stilistische Freiheiten eingeräumt und die Kreativität der Ingenieure fördern wollen, um ein Fahrzeug zu entwickeln, das optisch begeistert und ein hervorragendes Fahrerlebnis vermitteln solle.

Toyota C-HR
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Der Überflieger

Das „HR“ in der Typenbezeichnung teht für High-Rider, was im amerikanischen Slang für „Überflieger“ steht, oder auch für „hohes Fahrgestell“ bei einem Auto. Letzterem schließt sich Toyota an: „Das Styling bringt Schwung in das Crossover- Segment. Das obere Kabinenprofil verläuft im Stil eines Coupés, während die Basis eher an ein SUV erinnert.“ Vom Boden bis zur Gürtellinie verbreiten hervorstehende Radhäuser ein robustes Erscheinungsbild, zu dem auch ein in Richtung Heck ansteigendes Seitenprofil wesentlich beiträgt. Oben herum erinnert die Karosserie an ein schlankes Coupé. Die flach angestellte Heckscheibe trifft auf Höhe der Schulterlinie auf die steil abfallende Heckklappe und verleiht dem C-HR ein keilförmiges Profil.

Toyota C-HR
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Wuchtig sind die Rückleuchten, die Griffe für die hinteren Türen befinden sich in der der C-Säule ziemlich weit oben, Kinder müssten sich beim Öffnen auf die Zehenspitzen stellen um sie erreichen zu können. Auch auf der hinteren Sitzreihe dürften sie nicht besonders glücklich werden, da ihnen durch eine tiefe Sitzposition der Blick nach außen recht schwer gemacht wird. Das gilt auch für die Passagiere vorn. Die Sicht nach rückwärts zu beiden Seiten schränken die recht breiten C-Säulen ein, was besonders im Stadtverkehr problematisch sein kann.

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Toyota C-HR

Interieur

Ansonsten lassen Innenraum und Arbeitsplatz wenig Wünsche offen. Die bequemen Sitze geben guten Seitenhalt und genügend Auflagefläche für die Oberschenkel. Es herrscht auch bei höherem Tempo angenehme Ruhe, lediglich das Abrollen der Winterreifen macht sich vernehmlich bemerkbar, von Windgeräuschen ist nahezu nichts zu vernehmen. Toyota hat die Benutzerschnittstelle des Multi-Media-Navigationsbediensystems auf dem acht Zoll großen Touchscreen ergonomisch angepasst. Das Display sowie sämtliche Schalter sind leicht zum Fahrersitz hin ausgerichtet, jedoch nicht in die Armaturentafel integriert, sondern freistehend auf der Oberseite angeordnet. In Verbindung mit dem asymmetrischen Design der Mittelkonsole sind dadurch sämtliche Bedienelemente leicht erreichbar, ohne dass relevante Schalter und Regler außer Reichweite rücken.

Toyota C-HR
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„Europäische“ Fahrwerksabstimmung

Erfahrungen für die Abstimmung des Fahrwerks sammelte Toyota-Chefkonstrukteur Hiroyuki Koba besonders in Europa. „Mir ist aufgefallen, dass Europäer aufmerksamer und daher auch flüssiger fahren“, berichtet der Japaner. „Während Fahrer in anderen Teilen der Welt bei Hindernissen eher zum Anhalten tendieren, umfahren Europäer sie oft mit einem kleinen Schlenker, ohne nennenswert zu verzögern.“ Ein präzises Ansprechverhältnis des Fahrwerks erreichte Koba durch den tiefen Schwerpunkt des Fahrzeugs und seiner Doppelquerlenker-Hinterachse.

Der Toyota C-HR gibt es in den vier Ausstattungs-Varianten C-HR, Lounge, Style und Flow. Das Basismodell ist mit einem 1.2 Turbomotor (85 kW/116PS) und 6 Gangschalter ausgestattet. Positiv: Das bei aufgeladenen Motoren anderer Hersteller oft deutlich spürbare Turboloch fehlt. Die gleiche Maschine samt Getriebe ist auch für die höheren Stufen lieferbar, man kann aber auch diesen Motor mit Automatikgetriebe bestellen oder sich für einen Hybrid (E-Motor und Benziner mit 90kW/122PS Systemleistung) und stufenlosem Automatikgetriebe entscheiden. Dass es keinen Dieselmotor gibt, hat seinen Grund. „Die Nachfrage danach dürfte eher marginal sein“, so ein Verantwortlicher.

Toyota C-HR
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Auf Wunsch ist der serienmäßig vorhandene Antrieb über die Vorderräder durch einen Allradantrieb ersetzbar. Die Antriebskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse wird von einer elektromagnetischen Kupplung präzise gesteuert. Je nach Fahrsituation beträgt die sie zwischen Vorder- und Hinterachse von 100:0 Prozent bis zu 50:50 Prozent. Das System umfasst eine Cornering Control, die hilft, unter allen Fahrbedingungen die eingeschlagene Fahrrichtung einzuhalten. Außerdem wird automatisch zehn Prozent der Antriebskraft zu den Hinterrädern übertragen, sobald der Fahrer lenkt. Dadurch erhält der Mensch am Lenkrad eine gute Rückmeldung bei Richtungswechseln.

 

Sicherheit

Vorbildlich: die Sicherheitseinrichtungen des Toyota C-HR. Das so genannte Toyota Safety Sense ist bei allen Versionen serienmäßig. Das System umfasst neben zehn Airbags ein Pre-Collision-System mit Frontkollisionswarner, Notbremsassistent und autonomer Notbremsfunktion inklusive Fußgängererkennung. Zusätzlich sind ein Spurhalteassistent mit aktiver Lenkunterstützung, ein Fernlichtassitent und auch eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer eingebaut.

Die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor erfreut sich bei Toyota insgesamt großer Beliebtheit. Beim Yaris entscheidet sich die Hälfte aller Kunden für eine solche Maschine, beim Auris sind es 54 Prozent und beim RAV4 sogar 70 Prozent. Insgesamt über die gesamte Toyota-Modellpalette gerechnet ist jedes zweite daraus verkaufte ein Hybrid. Der C-HR hat das Zeug dazu, dieses Verhältnis zugunsten der Elektrizität und dem vorsichtigen Umgang mit der Umwelt noch stärker zu verändern.

hrr/amp

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