Toyota GR Supra – Sportler wollen Handschalter
Die Fangemeinde des Toyota GR Supra, hielt fest – Sportler wollen Handschalter – und Toyota reagierte. Denn die Anhänger des heißen Sportgeräts wünschten sich einen klassischen Handschalter. Und sie rannten bei den Japanern offene Türen ein. Doch woher die Schaltbox nehmen? Schließlich stammt die technische Basis für den GR Supra vom Kooperationspartner BMW. Und beim technisch baugleichen Roadster Z4 ist eine Wandler-Automatik mit sechs beziehungsweise acht Fahrstufen Standard. Aber kein manuelles Schaltgetriebe. Daher klopften die Japaner beim Getriebespezialisten ZF an.
ZF stellte prompt eine exklusive Schaltbox für den 340 PS starken Reihensechszylinder der GR Supra zusammen. Neben einem neuen Zahnradsatz samt neuer Kardanwelle verkürzte Toyotas Motorsportabteilung Gazoo Racing (GR) noch die Achsübersetzung von 3,15 auf 3,46 und implantierte der Box eine intelligente Steuerungssoftware. Die verbessert das ohnehin schon gute Ansprechverhalten des Sechszylinder-Turbos weiter. Gleichzeitig hat Fahrwerk und Bremsen für alle Supra neu abgestimmt. Die 2,0-Liter-Einstiegsvariante bleibt dagegen weiterhin mit Automatikgetriebe im Angebot.
Gewichtsreduktion
Den handgeschalteten 3,0-Liter-Supra setzten die Japaner aber auf Diät. Über 38 Kilogramm holten sie aus ihrem flachen Zweisitzer heraus. Davon fallen alleine 21,8 Kilo auf das Schaltgetriebe und die schlankeren 19-Zoll-Alus. Außerdem gibt es eine Leichtbauversion, bei der man weitere 16,5 Kilo eingespart hat. Da wurde auf Komfortfeatures wie Lederpolster, elektrische Sitzverstellung oder eine Lendenwirbelstütze verzichtet.
Neben dem Kupplungspedal zeigt sich bei allen Handschaltern auch der Innenraum leicht verändert. Damit der Schalthebel in griffgünstiger Reichweite liegt, mussten die Japaner die Mittelkonsole umgestalten. Der Dreh-Drückregler fürs Infotainment wanderte weiter nach rechts außen. Und der Schalter für die elektronische Parkbremse rückte näher an den Fahrer heran. Das Fahren selbst ist die reinste Wonne und macht richtig Spaß. Der Schalthebel flutscht kurz und knackig durch das Sechsgänge-Menü. Derweil die Steuerungselektronik mit kleinen Gasschüben die Motordrehzahl erhöht und so die Handarbeit am Getriebe erleichtert.
Der 3,0-Liter-Turbo lässt den GR Supra leichtfüßig vorwärts preschen. Seine 340 PS haben mit dem knapp 1,6 Tonnen schweren Japaner leichtes Spiel. Satte 500 Newtonmeter Drehmoment liegen schon bei frühen 1.600 Touren an. In nur 4,6 Sekunden sprintet der drehfreudige Toyota auf die 100er-Marke. Schluss mit Vortrieb ist erst bei elektronisch abgeregelten 250 km/h. Der Preis steht noch nicht fest. Das sei noch zu früh, Toyota verweist auf die Markteinführung im Herbst. Fest steht aber, dass der handgeschaltete 3,0-Liter-Supra gegenüber der Automatikvariante billiger sein soll.
Daten Toyota GR Supra MT
Länge/Breite/Höhe (m): 4,38 /1,85/1,30
Radstand (m): 2,47
Antrieb: R6, Benziner, 2.998 ccm, Turbo,
Heckantrieb, 6 Gänge
Leistung: 250 kW/340 PS bei 5.000–6.500 U/min
Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.600–4.500 U/min
V-max: 250 km/h
0-100 km/h: 4,6 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 8,8 Liter
CO2-Emissionen: 198 g/km (Euro 6)
Leergewicht/Zuladung: min. 1577 kg/max. 218 kg
Kofferraumvolumen: 290 Liter
Wendekreis: 11,0 m