Trend eSports: die virtuelle Formel 1
Innerhalb kürzester Zeit wurden eSports zum Trend und damit auch die virtuelle Formel 1. Praktisch alle Unterhaltungsangebote sind inzwischen online verfügbar. Für Segmente wie Videospiele oder das Ansehen von Filmen und Fernsehsendungen war das keine große Überraschung.
Online-Plattformen wie Netflix und Amazon Prime sind nicht von gestern. Und es ist jedem klar, dass dieser Bereich der Unterhaltung früher oder später vollständig digitalisiert werden würde. Wie sieht es aber mit Sportwettbewerben aus? Im vergangenen Frühjahr haben alle großen Ligen innerhalb kürzester Zeit digital gearbeitet. Um ihre Spielzeiten zumindest in einer Form zu retten.
Die virtuelle F1-Herausforderung
Am 12. März 2020 gab die FIA bekannt, dass der Große Preis von Australien, die Saisonpremiere der Formel 1 nicht stattfinden wird. Die Die Welt der Formel 1 reagierte sofort. Wenige Tage später hat man den Start der Serie „F1 E-Sports Virtual Grand Prix“ als virtuelle Antwort auf die erzwungenen Verschiebungen angekündigt. Und die virtuelle Formel 1 prägte so auch den Trend zu eSports mit.
Der Große Preis von Bahrain am 22. März 2020 markierte den Startschuss für Online-Rennen mit professionellen F1-Fahrern. Mit Athleten aus anderen Sportarten und Prominenten. Überholmanöver, Rennstrategien und Livestreaming bei den Bookies standen im Mittelpunkt.
Wie beim realen Formel-1 Rennen boten die besten Buchmacher auch dieses Rennen in ihrem Portfolio an. Und sie sahen im niederländischen eSport-Fahrer Jarno Opmeer den Favoriten. Beim Rennen auf der virtuellen Rennstrecke von Bahrain verfolgten über zwei Millionen eSport Fans die Livestreams des Rennens. Schlussendlich gewann Opmeer mit dem Alfa Romeo Racing Team, an der Spielekonsole.
Ob wir es erwartet haben oder nicht: Im Sport war dieser Trend besonders deutlich zu spüren. In kurzer Zeit hat man wichtige Sportereignisse in den virtuellen Raum verlagert. Wie etwa die Spiele der US-amerikanischen und der kanadischen Basketball-Nationalmannschaft. Die MotoGP, die spanische Fußball-Liga, die Tour de Suisse im Radsport. Und viele andere Wettbewerbe
Zu diesem Zweck nutzten sie neu entwickelte Videosimulatoren. Mit diesen Simulatoren können die Spiele der beliebtesten Meisterschaften und Rennstrecken in jeder Sportart naturgetreu nachgestellt werden.
Engagement der Fangemeinde
Die Fans sind mitunter die wichtigsten Akteure im gesamten Sportsystem. In den letzten zwei Jahren sah sich die globale Sportindustrie mit einer Notsituation konfrontiert. Die führte zum Verlust eines grundlegenden Vektors für die Einbindung ihrer Fanbasis.
Der eSport in zahlreichen Disziplinen und der virtuelle “Große Preis der Formel 1” haben diesbezüglich eine wichtige Rolle gespielt. Die Einbindung der Zuschauer hat einen Berührungspunkt mit der Fangemeinde geschaffen. In einer Zeit, in der es sonst schwierig gewesen wäre, eine kontinuierliche und hohe Präsenz zu erreichen.
Die Ähnlichkeit zwischen dem virtuellen Rennsport und dem realen Produkt Formel 1 ermöglichte es Letzterer, auf solider Grundlage mit enormem Potenzial zu arbeiten. Sie diente als Schlüsselfaktor für die Bereitstellung authentischer Inhalte. Die boten einem großen Publikum eine Form der vertrauten Unterhaltung.
Formula 1 virtuell so realistisch wie möglich
Der eingeschlagene Weg bestand darin, diese Veranstaltungen so realistisch wie möglich zu gestalten. Um einerseits die wichtigsten Werte dieses Sports zu schützen. Und andererseits neuen Fans fesselnde und spannende Live-Shows zu bieten.
Die Grand Prix zeigten daher reale Inhalte, die normalerweise die Rennwochenenden begleiten. Wie etwa Live-Updates der Zeiten, schnellste Runden, Qualifying und Analysen vor und nach dem Rennen. All das trug dazu bei, ein 360°-Ereignis zu schaffen. Das auf den sozialen Plattformen YouTube, Facebook und anderen übertragen wurde.
Virtuelle GPs sind unter diesem Gesichtspunkt ein wichtiger Verbündeter für die Verjüngung der Fangemeinde. Laut Statistiken führte 40 % der Online-Diskussionen über die ersten Rennen die Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren. Und 80 % der Zuschauer sind unter 35 Jahre alt. Was ein wichtiges Ergebnis im Vergleich zum Alter der Mehrheit der Fernsehzuschauer darstellt.
Virtuelle Formel 1, ein wertvolles Phänomen auf strategischer Ebene, hat es ermöglicht, neue Ufer zu erkunden. Und die Verbindung zu den Interessengruppen einschließlich der Medien und Sponsoren zu stärken.