Ural setzt Motorrad unter Strom
Der Blick in den Kalender zeigt, wir haben nicht den 1. April: Der russische Motorradhersteller Ural wird in der kommenden Woche auf der „Progressive Motorcycle Show“ (16.–18.11.2018) im amerikanischen Long Beach die erste Version eines geplanten Gespanns mit Elektroantrieb vorstellen. Der Prototyp soll binnen zwei Jahren in eine Serienfertigung münden.
Fast schon Blasphemie: Der Antrieb stammt aus den USA
Ural bedient sich beim Antrieb des kalifornischen Elektromotorrad-Pioniers Zero Motorcycles und pflanzt einen von dort stammenden 60 PS starken Antrieb in sein nostalgisches Gespann. Versprochen werden bis zu 165 Kilometer Reichweite. Zur Schonung der Batterie wird eine Reisegeschwindigkeit von maximal 105 km/h empfohlen. Das entspricht der Höchstgeschwindigkeit der aktuellen Version mit 750-Kubik-Zweizylinder. Tests haben ein mögliches Spitzentempo des 373 Kilogramm schweren Elektro-Dreirads von 140 km/h ergeben.
Sprung in den Entwicklungsschritten
Der Prototyp wurde von einem kalifornischen Unternehmen designed und aufgebaut. Bei der Präsentation in Long Beach will Ural auch Probefahrten ermöglichen, um erste Rückmeldungen zu erhalten, die dann in die Fortführung des Projektes fließen. Der Hersteller aus Irbit, der vor 18 Jahren von drei in den USA lebenden russischstämmigen Unternehmern übernommen worden ist, würde mit dem Elektromotorrad gleich einige Entwicklungsschritte in seiner recht antiquierten Modellpalette überspringen. (ampnet/jri)