Verkauft FCA Alfa und Maserati?
Verkauft FCA Alfa und Maserati? Nun wird´s immer wilder: angeblich prüft der Fiat-Chrysler-Konzern den Verkauf seiner Markenperlen Alfa Romeo und Maserati. Kaum ist aus den Spekulationen um einen möglichen Verkauf von Jeep an den chinesischen Hersteller Great Wall etwas die Luft heraus, legt die Nachrichtenagentur Bloomberg nach und berichtet unter Berufung auf FCA-Kreise, dass der Autobauer einen Verkauf seiner Luxusmarken Alfa Romeo und Maserati prüfe, zudem wolle sich der Hersteller vom Komponentengeschäft trennen.
Analysten schätzen den Wert der Luxusmarken auf bis zu 7 Milliarden Euro, den des Komponentengeschäfts auf bis zu 5 Milliarden Euro. Ursache eines möglichen Verkaufs soll die Unzufriedenheit der Agnelli-Familie mit der Geschäftsentwicklung von FCA sein.
Gerade die Pläne Alfa Romeo zur globalen Premiummarke aufzubauen, hinken erheblich hinter dem ursprünglichen Zeitplan her. Andererseits sind die Alfa und Maserati Kernelemente der Gesamtstrategie. Mit einem Verkauf der Luxusmarken wolle man sich ganz aufs Volumengeschäft konzentrieren. Behalten wolle FCA die Marken Fiat, Chrysler, Jeep, Ram Trucks und Dodge. Problem an der Geschichte: Fiat und Chrysler sind ebenso wie Dodge in der Amtszeit von Sergio Marchionne zu unbedeutenden Regionalmarken geschrumpft. Chrysler hat aktuell kein Fahrzeug mit nennenswerten Verkaufszahlen im Portfolio, der Absatz bei Fiat reduziert sich in hohem Maße auf den Fiat 500 und die Derivate des Kleinwagens.
In dem Bloomberg Report heißt es, dass man sich bei FCA durch eine Fokussierung auf die Volumenmarken bessere Möglichkeiten ausrechne, sich mit einem anderen Hersteller zusammen zu tun. Das wird nicht überall so gesehen. So hatte IHS Markit das Vorhaben von Great Wall, FCA zu kaufen, um so in Besitz der Marke Jeep zu kommen, als strategisch guten Schachzug bezeichnet, der allerdings dadurch deutlich getrübt werde, die Marken Fiat und Chrysler nehmen zu müssen.
Eine Entscheidung über einen möglichen Verkauf der Marken und eine komplette Neuausrichtung werde aber erst Mitte 2018 fallen – dann ist CEO Marchionne bereits im Ruhestand.
fv/ap