Verkehrspolitik im Umbruch – Länder heben die Tempolimits an
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Die Verkehrspolitik in Europa bewegt sich: In immer mehr Ländern können sich Autofahrer auf Lockerungen beim Tempolimit freuen. So zum Beispiel auch in den Niederlanden. Dort sollen im Sommer auf einigen Autobahnabschnitten 130 km/h statt 100 km/h erlaubt sein. Vor fünf Jahren hatte ein Gericht verfügt, die Geschwindigkeiten tagsüber auf 100 km/h abzusenken. Grund sei der Stickstoffausstoß, so wurde damals argumentiert. Schon bald sollen weitere Autobahnabschnitte nachziehen, sagte Verkehrsminister Barry Madlener -PVV.
In Tschechien wird ab Sommer 2025 das Tempolimit sogar von 130 km/h auf 150 km/h angehoben – und zwar zunächst auf einer Autobahnstrecke zwischen Tabor und Budweis. Verkehrsminister Martin Kupka – ODS – stellt in Aussicht, nach einer Evaluierung weitere Strecken freizugeben.
Auch in Italien hat Verkehrsminister Matteo Salvini – Lega – ebenfalls die Möglichkeit geschaffen auf dreispurigen Abschnitten das Tempolimit von 130 km/h auf 150 km/h anzuheben. Aktuell ist noch kein Abschnitt freigegeben, dieses Jahr soll es nach Berichten der italienischen Presse aber soweit sein.
Spanien ist ein Sonderfall: Lediglich für Testfahrten erlaubt die spanische Verkehrsdirektion DGT Autoherstellern, ihre Fahrzeuge mit bis zu 150 km/h (statt 120 km/h) zu bewegen. Entsprechende Fahrzeuge werden mit dem schönen Nummernschildzusatz V12 gekennzeichnet.
Kein Sonderfall könnte Österreich in Zukunft sein, wo sogar auf allen Autobahnen Tempo 150 statt 130 gelten könnte, wie die „Kronen-Zeitung“ berichtet und auf das sich die künftige Koalition aus FPÖ und ÖVP bereits geeinigt hat. Diskutiert wird nur noch, ob die Anhebung vorerst nur auf ausgewählten Strecken oder gleich flächendeckend gelten soll.