Vollständige Kreislaufwirtschaft für E-Mobilität

Saubermacher setzt gemeinsam mit Denzel und Porsche Austria mit einer Zusammenarbeit ein wichtiges Zeichen für eine vollständige Kreislaufwirtschaft in der E-Mobilität. Denn der Anstieg der E-Mobilität stellt Auto- und Lkw-Branche, Motorrad- und Fahrradsektor sowie Entsorgungswirtschaft vor neue Herausforderungen.

Denzel, Porsche Austria und Saubermacher starten daher eine branchenübergreifende Initiative zur Verbesserung der Infrastruktur. Ziel ist, mit gebündeltem Know-how und neuen – digitalen – Lösungen die Verbreitung der E-Mobilität zu erhöhen. Weiters Werkstätten und Co. beim Handling der E-Autobatterien zu unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Und für eine ökologische Kreislaufwirtschaft zu sorgen. Damit schaffen die drei Unternehmen erstmals eine nachhaltige Gesamtlösung für die E-Autobranche in Österreich und Europa. Gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben und der TÜV Süd erarbeitet man derzeit die Rahmenbedingungen für die Zertifizierung als geprüfter E-Kfz-Betrieb.

v.l.n.r.: Ralf Mittermayr Saubermacher CEO, Wolfgang Wurm Geschäftsführer Porsche Austria, Gregor Strassl Vorstandsvorsitzender Denzel, Werner Kogler Vizekanzler, Hans Roth Saubermacher Gründer; Foto: Erwin Scheriau

Services im Abo-Format

Die E-Mobilität verändert den Kfz-Betriebsalltag maßgeblich. Das von Denzel, Porsche Austria und Saubermacher gegründete Gemeinschaftsunternehmen Saubermacher Battery Services GmbH schafft ab sofort mit seinen maßgeschneiderten Services im Abo-Format Abhilfe. Für eine vollständige Kreislaufwirtschaft in der E-Mobilität. Und zwar für sämtliche Werkstätten, Händler und Importeure in ganz Österreich. Als Geschäftsführer fungieren Bernhard Stark/CFO Denzel und Thomas Haid/Geschäftsbereichsleiter Saubermacher. Das kleine Start-up-Team nutzt bis auf weiteres die Infrastruktur von Saubermacher. Auch der Sitz des Unternehmens befindet sich im Batterie-Kompetenzzentrum des Umweltpioniers in Premstätten bei Graz.

Das Angebot reicht von spezifischen Beratungsleistungen und Schulungen über die Bereitstellung von Spezial-Equipment. Bis hin zur Organisation der fachgerechten Sammlung respektive des fachgerechten Transportes und der gesetzeskonformen nachhaltigen Verwertung. Die Kunden profitieren auch von einer 24/7-Notfallhotline.

Erleichterungen

Damit schafft das Unternehmen maßgebliche Erleichterungen für die E-Kfz-Betriebe und Händler bei den erforderlichen behördlichen Verfahren. Etwa beim Gewerberecht, durch fachspezifische Beratung und pilotierte Referenzbetriebe in jedem Bundesland. Durch die fachgerechte Entsorgung wird auch die Umwelt geschützt. „Diese branchenübergreifende Zusammenarbeit ist einzigartig in Europa. Und ein klares Bekenntnis zu gelebter Kreislaufwirtschaft“, freut sich Saubermacher Gründer Hans Roth.

v.l.n.r.: Gregor Strassl Vorstandsvorsitzender Denzel, Ralf Mittermayr CEO Saubermacher, Wolfgang Wurm Geschäftsführer Porsche Austria, Foto: Erwin Scheriau

Vizekanzler Kogler wies auf die Bedeutung der E-Mobilität für den österreichischen Klimaschutz und die höhere Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten hin: „Es ist erfreulich, dass immer mehr Menschen auf E-Mobilität umsteigen. In Österreich haben wir zuletzt deutlich aufgeholt. Mit großen Chancen gehen oft auch Herausforderungen einher. Etwa in der fachgerechten Entsorgung. Auch im Bereich der E-Mobilität muss das Ziel sein, neben umweltfreundlichen Antrieben sukzessive eine vollständige Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Hier wird Know-How gebündelt, um Lösungen für die fachgerechte Wiederverwendung von Batterien zu finden und um Sicherheit zu gewährleisten. Schauen wir gemeinsam, dass E-Mobilität noch einfacher, zugänglicher und nachhaltiger wird. Im Auto selbst, aber auch in den Werkstätten.“

Rundum-sorglos-Pakete

Der Umgang mit Hochvolt-Batterien erfordert besonders qualifiziertes Personal, umfangreiche Investitionen in Ausrüstung und Infrastruktur. Aber auch eine intensive Auseinandersetzung mit den sich ändernden oder neu entstehenden Rechtsvorschriften. Hier setzen die speziell für die E-Mobilität entwickelten Abonnements der Saubermacher Battery Services an. Sie sorgen für wesentliche Erleichterungen. Je nach Paketumfang werden verschiedene Consultingservices, etwa über gesetzliche Vorgaben für die richtige Lagerung, durchgeführt. Die Mitarbeiter:innen schult man rund um Handling, Lagerung und Entsorgung beschädigter und unbeschädigter E-Autobatterien. Und UN-geprüfte Lager- und Transportbehälter sind bereitgestellt.

Damit wird ein wesentlicher Teil der vielfältigen Vorgaben und Anpassungsnotwendigkeiten in der Werkstätte mit geringerem Aufwand ordnungsgemäß implementiert und durch den regelmäßigen Austausch auch im laufenden Betrieb sichergestellt. Die geplante TÜV-Zertifizierung als sicherer E-Autobetrieb schafft weitere Vorteile, z. B. als zertifizierter Partner im Umgang mit E-Autobatterien, Zugang zu Wissensdatenbanken etc. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer Porsche Austria, ist überzeugt von dieser innovativen Kooperation: „Mit diesem Joint-Venture aus drei gleichberechtigten und kompetenten Partnern machen wir die E-Mobilität sicherer und schaffen dank einer fairen monatlichen Rate für die Kfz-Servicebetriebe ein markenübergreifendes und finanziell risikofreies Angebot.“

Spezial-Equipment

Für verunfallte E-Autos entwickelten Expert:innen der Kooperationspartner einen eigenen Quarantänecontainer. Den stellt im Bedarfsfall das Saubermacher-Netzwerk innerhalb weniger Stunden österreichweit zur Verfügung. Durch die garantierte Just-in-time-Bereitstellung ersparen sich die Kfz-Betriebe gegebenenfalls teure Investitionen in bauliche Maßnahmen. Etwa für Quarantäneplätze. Auch beim Container legte man auf Nachhaltigkeit großen Wert. Durch das in sich geschlossene System kann das im Worst Case genutzte und dadurch verunreinigte Löschmittel einfach und sicher entsorgt werden.

Hightech-Sensoren in den Spezial-Behältern bieten ein Höchstmaß an Sicherheit. Sie erkennen einen Temperaturanstieg frühzeitig und verfügen im Ernstfall über eine Benachrichtigungsfunktion. Das erhöht die Sicherheit in der Werkstätte. In Verbindung mit dem Kundenportal verringern sie den administrativen Aufwand und unterstützen auch die optimierte Entsorgungslogistik. „Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Daher ist diese Initiative eine echte Unterstützung für alle Autowerkstätten Österreichs“, so Herr Gregor Strassl, Vorsitzender des Vorstands Denzel.

Vizekanzler Werner Kogler und Saubermacher Gründer Hans Roth  Foto: Erwin Scheriau

Notwendige Kreislaufwirtschaft

In Österreich wurden im Vorjahr rund 33.400 E-Pkws neu zugelassen. Das entspricht einem Anteil von 13,9 Prozent, Tendenz weiter stark steigend. (Quelle) Der Bedarf an knappen Rohstoffen steigt, wie allein das Beispiel der E-Mobilität zeigt. Aber in Europa gibt es keine relevanten Rohstoffvorkommen. Mehr als 70 Prozent der weltweiten Kobaltversorgung kommen aus der Demokratischen Republik Kongo. Umso wichtiger ist fachgerechtes Recycling. Saubermacher ist gemeinsam mit seiner 100-Prozent-Tochter Redux Recycling führend auf dem Gebiet. Mit einer Recyclingeffizienz von 95 Prozent bei Metallen erreicht Redux schon heute die Vorgaben der geplanten neuen EU-Batterieverordnung. Auch die so genannte Aktivmasse stellt ein bedeutendes Verwertungsprodukt dar.

Das Aufbereitungsverfahren haben Saubermacher und Redux selbst entwickelt und kontinuierlich verbessert. Durch die Kombination thermischer Behandlungsprozessen mit mechanischer Trennung und Separation erreicht man optimale Ergebnisse. „Insgesamt zeigen uns sowohl Pandemie, Ukraine-Krieg als auch die Klimakrise, wie wichtig die Entwicklung hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft ist. Stichwort Energieautarkie, Rohstoffunabhängigkeit und Klimaschutz. Um hier voranzukommen, braucht es einen engen Zusammenschluss zwischen Industrie, Handel und Entsorgungswirtschaft“, so Ralf Mittermayr, Vorsitzender des Vorstands Saubermacher.