Vor 110 Jahren: Renault gewinnt ersten Grand Prix
Pünktlich zur Rückkehr mit eigenem Team in die Formel 1 feiert Renault ein Motorsport-Jubiläum: Vor 110 Jahren, am 27. Juni 1906, gewann der französische Hersteller den ersten Grand Prix der Welt. Mit dem Triumph beim „Großen Preis von Frankreich“ legte Renault den Grundstein für eine bis heute andauernde Erfolgsgeschichte.
Siegerwagen war ein 90 PS starker Zweisitzer mit 13 Liter(!) Hubraum, gesteuert vom Ungarn-stämmigen Ferenc Szisz (1873-1944). Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 154 km/h war er der schnellste im Feld und selbst der Bruch einer Hinterachsfeder in der vierten Runde hielt ihn nicht auf. Nach 12:14.07 Stunden überquerte der Renault-Fahrer als erster die Ziellinie, 32 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit: 101,19 km/h, für die damalige Zeit eine Sensation.
Zum Vergleich: Die aktuellen Dienstwagen von Kevin Magnussen und Jolyon Palmer vom Typ R.S.16 mobilisieren rund 875 PS und sind bis 360 km/h schnell.
Schauplatz des ersten Grand Prix der Geschichte war ein 103,18 Kilometer langer Dreieckskurs über öffentliche Straßen in der Nähe von Le Mans. Mit der Strecke des späteren 24-Stunden-Rennens hatte der Sarthe-Ring jedoch nur den Namen gemeinsam. Um das Ardennen-Rennen in Belgien und die Targa Florio auf Sizilien zu übertrumpfen, wurde der Grand Prix über zwölf Runden ausgeschrieben und auf zwei Tage gestreckt.
Pro Renntag mussten die Teilnehmer sechs Runden zurücklegen, insgesamt 1.248 Kilometer. Dagegen dauert ein Formel 1-Rennen heutzutage schlappe zwei Stunden und führt laut Reglement maximal über 305 Kilometer.