Vor der 1. Oldtimerausfahrt – Gründlicher Check

Vor der 1 Oldtimerausfahrt am Beginn des Frühjahrs empfiehlt sich ein gründlicher Check. Die lange Standzeit während der Wintermonate kann dem Auto zugesetzt haben. Daher sollte in jedem Fall die Fahrzeugtechnik gründlich gecheckt werden, raten die Automobilclubs. Wie sehen die Bremsen aus? Gibt es Undichtheiten? Sind Leitungen und Schläuche okay? Was macht die Batterie? Zeigt die Karosserie Schadstellen? Wie sieht es mit den Reifen aus?

Da gerade bei klassischen Autos immer etwas zu finden ist, sollten man die anzugehenden Punkte schriftlich auf einer Liste festhalten und anschließend priorisieren. Die für den Betrieb und die Fahrsicherheit relevanten Mängel erhalten die höchste Wichtigkeit, Maßnahmen zur Verbesserung von Optik und Zustand rangieren entsprechend nachgeordnet. Als allererstes sollte man die Betriebsflüssigkeiten und Schmierstoffe prüfen. Ist der Füllstand ausreichend? Wie ist der Zustand?

Vor der 1 Oldtimerausfahrt empfiehlt sich ein gründlicher Check

Bei Automatikfahrzeugen ist außerdem eine Kontrolle des Getriebeöls empfehlenswert. Bei dunkler Verfärbung oder starkem Geruch ist der Wechsel des entsprechenden Betriebsstoffs ratsam. Stand der Klassiker länger als sechs Monate still, ist ohnehin ein Ölwechsel sinnvoll. Weil das Öl dann mit Kondenswasser und abgelösten Partikeln verunreinigt sein kann. Dabei den Ölfilter nicht vergessen!

Gründlicher Check des Bremssystems

Ein prüfender Blick sollte auch Bremssätteln und Belägen gelten. Mit besonderer Aufmerksamkeit für die Bremsflüssigkeit. So kann sich schon durch die normale Luftfeuchtigkeit der in der Bremsflüssigkeit gelöste Wasseranteil in einem Umfang erhöhen. Dann ist die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben. Sollte der Füllstand über die Winterpause gesunken sein, ist eine Kontrolle aller Leitungen auf Dichtheit unumgänglich. Ebenso ist das Kühlwasser zu kontrollieren. Bei den meisten älteren Fahrzeugen mit dezentraler Schmierung gilt es auch den vorhandenen Schmiernippeln mit der Fettpresse zu Leibe zu rücken. Etwa an Antriebswelle, Gelenken oder Lagern. Nicht vergessen: Auch Schlösser und Scharniere und die Laufschienen von Schiebedächern ölen oder fetten.

Bremsen, Dichtheit der Leitungen, Motor und Reifen kontrollieren…

Am Motor sind die Zündkerzen sowie alle Kabel zu checken. Natürlich ist vor der ersten Tour auch die Beleuchtung zu kontrollieren. Und funktioniert das Heizungsgebläse noch? Ob ein Austausch der Reifen erforderlich ist, klärt sich bei einer Probefahrt. Dafür ist zunächst der Luftdruck auf den Maximalwert zu bringen. Bleibt auch nach einigen Kilometern Fahrstrecke das holprige Fahrgefühl erhalten, sind neue Pneus fällig. Zusätzlich gilt es, das Reifenprofil und die Reifenflanken auf Beschädigungen zu kontrollieren.

Reifen?

Durch die meist geringen Fahrleistungen von Oldtimern ist aber Reifenverschleiß kaum ein Thema. Das deutlich größere Problem ist der Alterungsprozess. Denn mit der Zeit härtet der Gummi aus und büßt an Haftkraft ein. Was speziell bei feuchter Fahrbahn zu einem Verlust an Haftung und erheblich längeren Bremswegen führt. Alle sieben bis spätestens zehn Jahre ist daher ein Satz neuer Reifen fällig. Auch wenn die alten noch gut aussehen. Ist der Klassiker mit Weißwandreifen ausgestattet, helfen bei der Reinigung nicht zu grobe Topfreinigungskissen. Und Neutralseife oder eine Reinigungsmilch. Bei hartnäckigem Schmutz empfiehlt sich nasses Schleifpapier mit 180er-Körnung.

…und sich wieder an die Fahreigenschaften des Oldtimers gewöhnen

Ist ein gründlicher Check erledigt, folgt die 1 Oldtimerausfahrt als Probefahrt. Die hilft auch, sich langsam wieder an die Fahreigenschaften des automobilen Klassikers zu gewöhnen. Wichtiger Punkt: den Geradeauslauf testen. Läuft das Auto aus der Spur und erfordert permanente Lenkkorrekturen, sollte ein Fachmann das Fahrwerk überprüfen. Das gilt auch bei verzögerten Reaktionen auf Lenkbewegungen. Bremst das Fahrzeug ungleichmäßig und bewegt sich aus der Spur, sind Arbeiten an den Bremsen erforderlich. Dabei sollte man auch die Handbremse nicht vergessen. Gegebenenfalls ist der Hebelweg nachzujustieren oder ein Austausch des Zugs vorzunehmen.