VW Cross Coupé GTE
SUV – also Geländewagen für den normalen Gebrauch im Alltag – liegen voll im Trend. Es wundert also wenig, dass Volkswagen im zweitwichtigsten Automobilmarkt der Welt, den USA, wieder eine spektakuläre Studie zeigt. Auf der North American International Auto Show in Detroit steht das Cross Coupé GTE im Mittelpunkt. Am Rande wurde aber auch deutlich, dass sich Volkswagen in den USA noch nicht am Ziel sieht. 367.000 dort verkaufte Volkswagen im vergangenen Jahr sind ein Absatzrückgang von zehn Prozent gegenüber 2013.
Das Cross Coupé GTE, ein SUV aus dem B-Segment, vereint trendigen Lifestyle mit einem effizienten Antriebskonzept. Dabei steht „GTE“ steht bei Volskwagen für die Kombination eines TSI-Benziners mit einem Elektromotor. Durch diese Hybrid-Technik sind die „GTE“-Typen spritzig und zugleich mit geringen Kohlendioxid-Ausstoß unterwegs. Selbst ein emissionsfreier Betrieb in reinem E-Modus ist möglich. Die Initialen „GTE“ zieren bei Volkswagen bereits den Passat und den Golf.
Das Cross Coupé soll besonders in sonnigen Staaten Amerikas, wie Kalifornien auf breite Akzeptanz treffen – dort gelten strengste Abgasvorschriften. 265 kW / 360 PS Systemleistung bietet die Studie mit dem Sechs-Zylinder-Benziner und den beiden Elektromotoren an und das bei einem NEFZ-Normverbrauch von 3,4 Litern. Der Sprint auf Tempo 100 gelingt in rund sechs Sekunden. Das Cross Coupé GTE gibt nach der bereits bekannten Studie Cross Blue einen weiteren Einblick in die geplante Midize-SUV-Baureihe von Volkswagen, die auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert. Dabei ist bereits beschlossen: Der Cross Blue wird im Werk Chattanooga in Serie gehen und soll 2016 seine Weltpremiere erleben. In der Vergangenheit hat der nun offenbar weltweit größte Automobilkonzern markenübergreifend seine SUV-Palette sukzessive ausgebaut, um der erhöhten Nachfrage in diesem Segment zu begegnen.
Audi verkauft den Q3, Q5 und Q7, Skoda den Yeti, Bentley arbeitet an einem Luxus-SUV, Lamborghini zeigte in der Vergangenheit die Studie Quros, und Porsche ist mit den sportlichen Cayenne und Macan unterwegs. Volkswagen bedient das Segment mit Amarok, Touareg und Tiguan. Dabei hat sich besonders der kleine kompakte Geländewagen aus Wolfsburg eine breite Akzeptanz erarbeitet. In China gibt es den Tiguan (produziert beim Joint Venture SVW) als „Langversion“, um dem dortigen Trend von Chauffeurs-Fahrzeugen gerecht zu werden. Der Erfolg dieser langen Version bewegt VW aktuell zu Überlegungen, dieses Derivat auch in Deutschland anzubieten.
In Amerika ist die Markteinführung für 2017 geplant, hieß es am Rande der Autoshow in Detroit. Bei uns wird dieses Jahr der neue Tiguan an den Start gehen. Es wird im Werk Wolfsburg vom Band laufen. Die Markteinführung in den USA wird nicht lange auf sich warten lassen. Dafür spricht auch das Ziel, den Absatz in den USA zu steigern. Dafür müsse das Verständnis der Kundenwünsche noch besser werden, hört man in Detroit. „Wir müssen schneller sein. Und das werden wir in Zukunft auch“, betonte VW-Amerika-Chef Michael Horn am Vorabend der Messe. Volkswagen will also Gas geben in Amerika. Für den Cross Blue in Chattanooga werden 2000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Cross Coupé GTE könnte später folgen. Auch wenn der Golf in Detroit gerade zum „North American Car of the Year“ ernannt worden ist sieht Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh noch Nachholbedarf: „Es nützt nichts, wenn unsere Autos besser sind, als die der Konkurrenz. Wir müssen auch stärker darauf achten, auf welchem Niveau wir die Produkte starten“, fasste er die Situation in den USA zusammen. Deswegen wird Volkswagen dort künftig mehr Entwicklungskapazitäten vorhalten.