VW ID Treffen – Lago Maggiore statt Wörthersee

ID statt GTI, Lago Maggiore statt Wörthersee und Batterie- statt Benzingespräche: Mehr als 100 Elektroautos kamen zum zweiten ID-Treffen nach Locarno. „Mit so vielen Fahrzeugen sowie den insgesamt rund 150 teilnehmenden Personen – überzeugten VW ID-Fahrern und ihren Begleitungen – haben wir eine Steigerung von rund 30 Prozent gegenüber 2021“, ist der Hauptorganisator und ehemalige Golf-Fahrer Daniel Ott zufrieden mit der Entwicklung „seines“ mitteleuropäischen ID-Events.

150 Teilnehmer zählte das 1. ID Treffen

Volkswagen nutzte den Termin, um mit dem ID Buzz  über die Alpen an den Lago Maggiore zu kommen. Am Berg purzelte die verbleibende Kilometer der elektrischen Reichweite zwar schnell, nach der Passhöhe sorgte bergab aber die Rekuperation am Ziel für eine ordentliche Restreichweite, die selbst die aktuelle ID-Software 3.2 so nicht prognostiziert hatte.

E-Mobiltät in der Praxis

Über die Unsicherheit in den Bergen konnte Liisa Seefried aus Holland am Tag darauf nur schmunzeln. Sie hatte mit ihrem ID 3 Pro S den ersten Preis der Effizienzfahrt des Treffens gewonnen: Sie kam mit einem Schnitt von 10,2 kWh auf 100 Kilometer über die festgelegte Route – und unterbot damit die offizielle Verbrauchsangabe deutlich. Lachend erzählte sie, wie sie am Tag zuvor in Davos mit 80 Prozent der möglichen Batterieleistung gestartet und gegen Abend und vier Passhöhen später mit einem Rest von 44 Prozent am Lago Maggiore angekommen war.

Lehrlinge der sächsischen VW-Standorte Zwickau, Dresden und Chemnitz präsentierten in Locarno ihren ID 5 GTX „Xcite“. Ein Jahr lang haben insgesamt 14 der besten Nachwuchskräfte unter fachkundiger Anleitung an ihrem Projekt gearbeitet, um ihr erworbenes Wissen eigenverantwortlich umzusetzen – vom ersten Designentwurf über die Anpassung der Karosserie und Lackierung bis zur technischen Inbetriebnahme. Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit, etwa durch veganes Leder im Innenraum, steht beim Xcite der Gedanke von ganzheitlicher Mobilität im Fokus. So ist für die letzten Meter zum Ziel ein elektrisches Skateboard serienmäßig an Bord. Es ist das mittlerweile achte Fahrzeugprojekt dieser Art seit 2014 und das zweite ID-Azubicar aus Sachsen.

VW ID Studie Xtreme mit Performanceantrieb

Wolfsburg selbst brachte die Offroad-Studie ID „Xtreme“ mit. Das Fahrzeug entstand in der Technischen Entwicklung von Volkswagen im Team von Andreas Reckewerth, Leiter Gesamtfahrzeug MEB. Ein Performance-Antrieb an der Hinterachse sowie Softwareanpassungen am Antriebssteuergerät erhöhen die Systemleistung des Allrad-Konzeptfahrzeugs gegenüber dem ID 4 GTX um 65 kW auf 285 kW (387 PS).

Insbesondere für den ID Buzz wurde in Locarno der Allradantrieb mit einer größeren Batterie bereits sehnlichst erwartet, wie auch gerne an die Volkswagen-Ankündigung erinnert, jedem ID-Modell eine GTX-Version zu spendieren sowie vielleicht noch die eine oder andere Ikone der Markenhistorie modernisiert-elektrifiziert auf den Markt zu bringen. ID-Fans sollten sich also das zweite September-Wochenende 2023 schon einmal vormerken.                                                                                                                                                                                                (aum)