VW Skandal – Eckpunkte für Strategie 2018 stehen

Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller hat in der Krise um manipulierte Abgaswerte die Eckpunkte der Strategie 2018 des Autokonzerns bestätigt, zugleich aber relativiert: es gehe um viel mehr als um Stückzahlen berichtet das Branchenblatt „Automobil Produktion“.

„Die Eckpunkte der Strategie 2018 bleiben gültig“, sagte Müller während eines Führungskräftetreffens in Leipzig. Gleichwohl: Einige Beobachter und Mitarbeiter hätten bisher „nicht richtig verstanden, dass es bei der Strategie 2018 um viel mehr geht als um Stückzahlen“, so Müller. Es gehe dabei „um die Mitarbeiter, um Kundenzufriedenheit, um Qualität, aber genauso um Nachhaltigkeit“.

Volkswagen-Verantwortliche hatten es als Ziel für das Jahr 2018 bislang auch bezeichnet, jährlich mehr als 10 Millionen Fahrzeuge verkaufen zu wollen. Der im Abgasskandal zurückgetretene frühere Konzernchef Martin Winterkorn hatte zudem gesagt, Volkswagen wolle „im Jahr 2018 der größte und profitabelste Automobilhersteller der Welt sein“. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern zum ersten Mal mehr als 10 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Manche Beobachter rechnen damit, dass der Abgasskandal die Nachfrage nach den Autos des Konzerns beeinträchtigt. In diesem Jahr spürt Volkswagen zudem die Käuferzurückhaltung in China.

Von den Führungskräften des Volkswagen-Konzerns forderte Müller abermals Unterstützung für Veränderungen an der Strategie, der Führungskultur und den Strukturen des Autoherstellers. „Wir müssen den Konzern neu ausrichten“, sagte er. Was Volkswagen brauche, sei „ein Nachjustieren unserer strategischen Ausrichtung in Richtung 2025″, fügte Müller hinzu. Der neue Konzernchef forderte zudem, die Produktentwicklung nicht zu vernachlässigen: „Die Wettbewerber warten nur darauf, dass wir technologisch zurückfallen, weil wir nur noch mit uns selbst beschäftigt sind. Aber diesen Gefallen werden wir ihnen nicht tun.“

Die von den Abgasmanipulationen ausgelöste Krise beschrieb Müller als Chance, den Konzern „mit aller Konsequenz zu reformieren“. Volkswagen habe „unverändert eine starke Substanz“. Der Autohersteller habe deshalb „gute Aussichten, in zwei bis drei Jahren wieder zu glänzen“. Veränderungen will Müller nach eigenen Worten aber besonnen angehen. „Von Revolutionen halte ich nichts“, sagte er.