VW Taigo – Fescher Neuzugang
Mit dem VW Taigo gesellt sich ein fescher Neuzugang zu Volkswagens SUV-Riege. Man bringt als erster Hersteller ein Schrägheck-SUV ins Kleinwagensegment. Basis für den in Brasilien entwickelten Neuzugang ist der T-Cross.
Für Europa wird der Taigo in Barcelona gebaut. Um es gleich vorwegzunehmen: Der VW Taigo ist ein fescher Neuzugang, der insbesondere in der R-Line-Ausgabe und mit dem 150 PS starken Benziner so gut wie keine Wünsche offen lässt. Das hat aber auch seinen Preis.
Sein Styling würde auch ein, zwei Klassen höher noch eine gute Figur abgeben. Das Interieur ist auf dem VW-üblichen Niveau. Störend nur die Türinnenseiten aus reinem Hartplastik, das nicht so recht zum Rest des Auftritts passen will. Der Testwagen fuhr mit dem virtuellen Cockpit sowie berührungsempfindlichen Oberflächen für die Einstellung der Klimaanlage und anderen Funktionen vor. Wählbar sind drei Ansichten in der Instrumentenanzeige. Wobei die Felder links und rechts des Zentraldisplays ungewöhnlich leer bleiben. Die Digitalisierung überlebt hat der Drehschalter für das Licht. Natürlich immer noch ohne das grüne Scheinwerferzeichen in der Instrumentenanzeige beim Einschalten. Und auch die Unsitte, die Beheizung der Außenspiegel über den Verstellknopf extra zu aktivieren, hat man beim Taigo beibehalten. Mit 14 Tasten ist das Bedienfeld im Lenkrad gerade noch übersichtlich genug.
Erstaunlich viel Platz
Der Taigo zeigt sich in der ersten Reihe überraschend geräumig. Auch das Gepäckabteil mit einem Volumen von 440 bis 1.220 Litern ist großzügig bemessen. Im Fond geht es angesichts des Radstands von 2,55 Metern etwas beengter zu. Aber es bleibt auch da ausreichend Platz für Knie und Kopf. Das Gefühl, in einem Kleinwagen zu sitzen, kommt an keiner Stelle auf. Insofern erfüllt der Taigo alle Ansprüche an ein vollwertiges Erstfahrzeug.
Die Sitze bieten sehr guten Halt, das Fahrwerk präsentiert sich straff. Ohne dabei unkomfortabel zu wirken. Die Lenkung spricht direkt aus der Mittellage an. Und das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ist bei der Wahl der Schaltpunkte über jeden Zweifel erhaben. Die Motorstärke hat mit dem nicht einmal 1,4 Tonnen schweren Taigo leichtes Spiel und sorgt für dynamische Fahrleistungen. Die sind beim Beschleunigen auch akustisch ansprechend untermalt.
Feiner TSI
Offiziell nennt VW für den Taigo R-Line 110 kW/150 PS einen WLTP-Verbrauch von 6,1 Litern bei 139 Gramm CO2-Emission/km. Der Zulassungsschein wies bei uns 156 Gramm CO2 aus. Was etwa 6,7 Litern Durchschnittsverbrauch entspricht. Im gemischten Stadt- und Landstraßenbetrieb kamen wir im Schnitt mit rund acht Litern auf 100 Kilometer aus. Die Langzeitmessung im Bordcomputer zeigte 7,4 Liter Durchschnittsverbrauch an.
Der Test-Taigo beeindruckte mit der nahezu kompletten Armada an Assistenzsystemen von VW. Besonders gefallen kann der aktive Spurhalter mit seinem bestimmenden, aber nicht aufdringlichen Eingriff. Er wirkt tatsächlich eher unterstützend als fordernd.
Den R-Line mit 150-PS-Benziner und DSG bietet Volkswagen zu einem Einstiegspreis von 31.900 Euro an. Die vielen schönen Extras von der Metalliclackierung über das Stylingpaket bis hin zum Beats-Audiosystem und den aktiven Fahrhilfen sind als Einzelposten relativ preisgünstig. Dafür hat man dann ein vollwertiges, schickes und spritziges Auto, das alle Alltagsanforderungen voll und ganz erfüllt.
Daten VW Taigo R-Line 1.5 TSI DSG
Länge x Breite x Höhe (m): 4,27 x 1,76 x 1,48
Radstand (m): 2,55
Motor: R4-Benziner, 1498 ccm, Turbo, Vorderradantrieb, 7-Gang-DSG
Leistung: 110 kW/150 PS bei 5.000 U/min
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1.500–3.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,3 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 6,7 Liter
CO2-Emissionen: 156 g/km
Leergewicht/Zuladung: 1.380 kg/370 kg
Kofferraumvolumen: 440–1.220 Liter
Max. Anhängelast: 1200 kg
Wendekreis: 10,4 m
Bereifung: 205/55 R17
Basispreis: 31.900 Euro